Formel 1: Mercedes für Gerhard Berger klarer Favorit

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Die McLaren-Probleme liegen für Berger auf der Motorenseite, mittelfristig sei Honda aber auf Augenhöhe mit Mercedes.

Auch für Gerhard Berger ist Mercedes 2015 erneut der klare Favorit in der Formel-1-WM. Der ehemalige GP-Pilot und Team-Besitzer ist aber auch überzeugt, dass Rückkehrer Honda trotz der Anlaufprobleme bei McLaren mittelfristig mit Mercedes auf Augenhöhe agieren kann. Neffe Lucas Auer ist für Berger in der DTM sehr gut aufgehoben, weil derzeit Fahrer mit Geld in der Reihe weiter vorne stehen.

"Mercedes ist wieder ganz klarer Favorit", ist Berger überzeugt. Der 55-jährige Österreicher glaubt, dass die schon 2014 so dominierenden Deutschen auch aktuell mindestens eine Sekunde Vorsprung auf den Rest des Feldes haben. "Und das", so Berger, "ist in der heutigen Formel 1 wahnsinnig viel".

Dahinter sieht auch Berger die ebenfalls von Mercedes-Motoren beschleunigten Williams sowie Red Bull Racing und Ferrari. Wobei Williams und die Österreicher vielleicht einen Tick vor Ferrari seien. "Die sind aber fast gleichauf"

Die Probleme bei der neuen Paarung McLaren-Honda kommen für den 210-fachen GP-Starter Berger nicht überraschend. "Das Problem liegt ganz klar auf der Motorenseite", ist sich Berger sicher, dass die zurückgekehrten Japaner noch Zeit brauchen, bis ihr Antriebsstrang perfekt funktioniert. Der Tiroler hat zehn GP-Rennen gewonnen und dabei 1992 beim Saisonausklang in Adelaide auch den letzten Grand-Prix-Sieg für die Kombination McLaren-Honda herausgefahren, die sich soeben neu erfindet.

Bergers Neffe in der DTM

"Ich habe aber das Gefühl, dass sie sich etwas verschätzt haben", fürchtet Berger, dass man sich bei der neuen britisch-japanischen Vereinigung zu schnell zu viel erhofft hat. "Sie waren anfangs zuversichtlicher, als sie jetzt da stehen." Nun sei Lehrgeld zu zahlen. "Als Neuling muss man ihnen aber einfach Zeit geben."

Berger kennt Honda und die Herangehensweise der Japaner sehr gut. "Sie hatten immer einen großen Hunger nach Erfolg und leben den Motorsport, wenn auch eher von der Motorradseite her." Mittelfristig, davon ist Berger überzeugt, "sind sie die einzigen, die mit Mercedes auf ein gleiches Niveau kommen können". Berger meint damit explizit Honda, "denn McLaren selbst ist eh gut aufgestellt".

Bergers Neffe Lucas Auer startet 2015 in der DTM für Mercedes. Der 17-jährige Niederländer Max Verstappen, der in der Formel-3-EM als Dritter nur einen Platz vor dem 20-jährigen Österreicher gelandet war, ist hingegen direkt in die Formel 1 zu Toro Rosso aufgestiegen. Dennoch bleibt die Königsklasse auch für Auer das Ziel.

"Weil die Formel 1 immer das große Ziel ist und bleibt", macht Berger klar, dass Auers Ambitionen nach wie vor gegeben sind. "Aber die Formel 1 ist eine Baustelle, die Geld braucht. Deshalb sind die Fahrer mit Geld beim Anstellen in der Reihe auch weiter vorne als er", nennt Berger einen der Gründe für die aktuelle Situation.

Er sieht seinen Neffen in der DTM aber gut aufgehoben. "Es ist aus den genannten Gründen gescheiter, auf die DTM zu setzen und die Karriere weiter dort aufzubauen." Dass auch von dort der Sprung in die Formel 1 möglich ist, hat der Brite Paul di Resta vor fünf Jahren mit seinem Wechsel von Mercedes zu Force India bewiesen.

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