Formel 1: „Ferrari machte einen besseren Job als Renault“

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Helmut Marko, der Motorsportdirektor und Berater von Red Bull Racing, prangert Motorprobleme an.

Salzburg. Helmut Marko ist erbost. Der Steirer, er ist Motorsportdirektor und Berater von RB Racing, sieht derzeit wegen der Unterlegenheit der Renault-Motoren keine Chance für das Formel-1-Team, an der Spitze mitzufahren. „Es ist nicht möglich, dort hinzukommen, wo Mercedes schon seit vergangener Saison ist“, betonte der Steirer in der ServusTV-Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar-7“. Er wirkte genervt und vom Hausfrieden, der vor dem Start des Malaysia-GP kolportiert worden war, keine Spur.

Dass Ferrari es in der Winterpause geschafft hat, den motorischen Rückstand auf Mercedes derart zu verkleinern respektive aufzuholen – Sebastian Vettel siegte ja am Sonntag vor Lewis Hamilton und Nico Rosberg –, erklärte sich Marko simpel. Er sagte, dass die Scuderia „einen besseren Job als Renault“ gemacht habe. Das Ende der Zusammenarbeit ist offensichtlich nur noch eine Frage der Zeit. „Wir brauchen schleunigst einen Motor, der funktioniert“, polterte Marko. „Wenn wir das schaffen, was Ferrari erreicht hat, dann sind wir wieder in der Lage mitzufighten“, sagte der 71-Jährige, der jedoch glaubt, dass es „bis Jahresende“ dauern werde, um „auf diesen Stand“ zu kommen. Und damit steht schon nach zwei Saisonrennen fest, dass Red Bull auch in dieser Formel-1-Saison im WM-Rennen keine Rolle spielen wird.

Bei Mercedes sieht man den Ferrari-Sieg sportlich unaufgeregt. „Ich denke nicht, dass das eine einmalige Sache war“, sagte Hamilton. „Ich glaube nicht, dass sie Glück hatten oder dass es Zufall war.“ Für die Spannung sei das hilfreich, für ihn als Rennfahrer ist es eine willkommene Herausforderung. In Ermangelung schneller Kontrahenten sei jeder Gegner wichtig. „Es ist gut zu sehen, dass Ferrari wieder da ist.“ (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2015)

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