Hamilton konterte Rosberg: Kein Überholversuch

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Brite hätte Teamkollegen in derselben Situation attackiert - "So geht Rennfahren" - Rosberg gegen Vier-Augen-Gespräch

Der interne Streit beim Formel-1-Topteam Mercedes ist vor dem nächsten Rennen am Sonntag in Bahrain keineswegs ausgestanden. Lewis Hamilton gefällt Nico Rosbergs Einstellung auf der Rennstrecke nicht. Der Weltmeister unterstellte seinem deutschen Teamkollegen gegenüber britischen Medien mangelnden Ehrgeiz. Für ein weiteres klärendes Gespräch sieht Rosberg dennoch keinen Bedarf.

Rosberg hatte sich am Sonntag nach dem Grand Prix von China darüber beschwert, dass der spätere Sieger Hamilton Mitte des Rennens absichtlich langsamer gefahren sei, um der Rennstrategie seines Verfolgers im zweiten Silberpfeil zu schaden. Dieser sah sich in weiterer Folge vom drittplatzierten Ferrari-Piloten Sebastian Vettel unter Druck gesetzt. Hamilton attackierte er aber nicht.

"Nico hat es gar nicht versucht. Wenn ich Zweiter gewesen wäre und diese Geschwindigkeit gehabt hätte, hätte ich Gas gegeben, um so nah ranzukommen wie möglich und überholen zu können. So geht Rennfahren", erklärte Hamilton der britischen Presse. Seine Mercedes-Crew habe daraufhin erwidert: "Vielleicht war er einfach zufrieden mit Platz zwei. Ich sagte, das ist eben der Unterschied zwischen uns", berichtete Hamilton.

Der Titelverteidiger hatte mit dem Sieg in China, seinem zweiten im dritten Saisonrennen, den Vorsprung in der Gesamtwertung ausgebaut. Rosberg ist in allen drei bisherigen WM-Läufen hinter seinem Stallrivalen ins Ziel gekommen. Bei bereits 17 Punkten Rückstand auf den WM-Leader droht der Deutsche, bei Mercedes dauerhaft in die Rolle der Nummer zwei gedrängt zu werden.

Damit will sich Rosberg aber nicht abfinden. "Die Saison ist lang, ich muss einfach meine deutschen Tugenden einsetzen", schrieb Rosberg in seiner Kolumne in der "Bild"-Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Der 29-Jährige kündigte an, künftig schon im Qualifying vor seinem Rivalen landen zu wollen. "Wenn ich von ganz vorne starte, kann Lewis fahren, wie er möchte - dann ist mir das total egal."

Den erneut ausgebrochenen, offenen Konflikt mit Hamilton will Rosberg bis zum nächsten Grand Prix am Wochenende in Bahrain hinter sich lassen. "Unser Verhältnis wird sich dadurch nicht groß ändern", versicherte Rosberg. Ein klärendes Vier-Augen-Gespräch mit seinem einstigen Jugendfreund Hamilton will er nicht führen. "Ich sehe keinen Grund, noch mal mit ihm allein drüber zu reden."

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