Formel 1: Hamiltons angebliches Liebäugeln mit Ferrari

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Die Vertragsverlängerung von Lewis Hamilton bei Mercedes lässt weiter auf sich warten und heizt Gerüchte über einen Wechsel zur Scuderia an. Bernie Ecclestone würde es gefallen: "Wäre eine großartige Sache für den Sport."

Sakhir/Wien. Je länger die Vertragsverlängerung von Lewis Hamilton bei Mercedes auf sich warten lässt, desto mehr brodelt es in der Gerüchteküche. Ein Liebäugeln mit einem Wechsel zu Ferrari soll der Grund für die Verzögerung sein, der Weltmeister selbst hatte die stockenden Verhandlungen über den Verbleib im Silberpfeil zuletzt offen als „Ärgernis“ bezeichnet. Befeuert werden die Spekulationen damit, dass nicht nur Hamiltons Vertrag mit Saisonende ausläuft, sondern auch jener von Kimi Räikkönen bei der Scuderia.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist bekannt dafür, zu allem und jedem eine Meinung zu haben und diese auch kundzutun, so auch in diesem Fall. „Es wäre großartig, Lewis bei Ferrari zu sehen“, sagte der Brite. Ob es Hamiltons potenziellen Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel ebenso gefallen würde? „Das weiß ich nicht. Aber wenn Lewis wechseln würde, wäre es zu 100 Prozent eine großartige Sache für den Sport“, meinte Ecclestone, der seinen Landsmann erst unlängst ob seines schillernden Charakters zum besseren Weltmeister als Vettel geadelt hatte.

Damit es soweit kommen könnte, müsste Räikkönens Vertrag nicht verlängert werden – beziehungsweise Ferrari auf eine Option auf den Finnen verzichten. Mit der bisherigen Leistung von Räikkönen sei er glücklich, betonte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene in Bahrain. „Aber er muss pushen, und das weiß er.“ Auch Räikkönens Manager geht nicht von einem Abschied aus. „Wir sind in Gesprächen. Wir alle wissen aber auch: Reden und unterschreiben sind zwei unterschiedliche Dinge“, sagte Steve Robertson. Für Räikkönen wäre es jedenfalls ein bitteres Déjà-vu, musste der letzte Ferrari-Weltmeister (2007) doch bereits einmal für einen höher dekorierten Rivalen weichen: 2009 erhielt Fernando Alonso den Vorzug.

Bei Mercedes nimmt man die kursierenden Gerüchte gelassen. „Dass so viel in der Öffentlichkeit darüber gesprochen wird, liegt daran, dass Lewis eine solch besondere Persönlichkeit und außerdem Weltmeister ist“, lautete die nüchterne Analyse von Motorsportchef Toto Wolff, der noch einmal betonte: „Es gibt kein Angebot von Ferrari. Wir sind an einem Verhandlungspunkt, an dem es nur noch um Details geht.“ Gleichzeitig bekannte der Wiener allerdings auch: „Er ist einer der besten Fahrer in der Welt, wir sind eines der Top-Teams. Es ist normal, wenn sich beide Seiten alle Optionen offen halten.“

Wie die deutsche „Sport Bild“ berichtet, soll sich Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, nach Bekanntwerden der Gerüchte bereits Absicherung von ganz oben geholt haben. Demnach habe Ferrari-Präsident Sergio Marchionne höchstpersönlich versichert, dass Hamilton nicht nach Maranello wechseln wird. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2015)

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