Fernando Alonso fährt im McLaren hinterher und ist auch in seinem Heim-GP in Barcelona ohne Siegchance.
Barcelona. Rundherum hat sich einiges geändert, nur am Schicksal von Fernando Alonso nicht: Der Spanier zählt auch in diesem Jahr bei seinem Heimrennen in Barcelona am Sonntag (14 Uhr, live ORF eins) nicht zum Kreis der Siegkandidaten. Der Wechsel von Ferrari zu McLaren hat dem zweimaligen Weltmeister bislang nicht die erhoffte Verbesserung gebracht, nach vier Runden wartet der britische Rennstall noch auf den ersten WM-Punkt.
Während Alonso hinterherfährt, erlebt Ferrari eine Renaissance. Spätestens seit Sebastian Vettels Triumph in Malaysia muss sich der Spanier fragen, ob der Abschied nicht die falsche Entscheidung gewesen ist. „Im November werden wir sehen. Wenn sie Weltmeister werden, dann war es eine schlechte Entscheidung. Wenn sie Zweiter werden, war es eine sehr gute“, nahm der 33-Jährige die Was-wäre-wenn-Spiele gelassen.
Das Auftaktrennen musste Alonso nach einem Trainingscrash auslassen, seither kämpft er mit Kinderkrankheiten der neuen Honda-Triebwerke. „Wir sehen von Rennen zu Rennen Fortschritte. Diese Konstanz wollen wir über dieses Wochenende halten“, übte sich der Asturier in Durchhalteparolen. In Bahrain überstand er zuletzt erstmals die erste Quali-Phase, wurde Elfter. Mit Alonso leiden auch die spanischen Fans. „Obwohl wir diesmal nicht um den Sieg kämpfen können, weiß ich um ihre loyale Unterstützung“, sagte der Lokalmatador, der in Barcelona 2006 und 2013 gewonnen hat.
Zumindest optisch ist bei McLaren zum Europa-Auftakt alles neu. Als deutlichere Abgrenzung zu Mercedes erstrahlen die Autos ab sofort in Grafitgrau statt in Chromsilber. Ein sportlicher Quantensprung ist deswegen aber noch lang nicht zu erwarten. (red)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2015)