Formel 1: Mercedes bejubelt Doppelsieg, Vettel schimpft über Reifen

Motorsports FIA Formula One World Championship WM Weltmeisterschaft 2015 Grand Prix of Belgium 44
Motorsports FIA Formula One World Championship WM Weltmeisterschaft 2015 Grand Prix of Belgium 44(c) imago/HochZwei (imago sportfotodienst)
  • Drucken

Lewis Hamilton gewann in Spa vor Nico Rosberg und Romain Grosjean. Sebastian Vettel blieb nach einem Reifenplatzer ohne Punkte.

Spa. Weder Wetter noch neue Startregeln sorgten für Chaos, und so brachte der Grand Prix von Belgien ein bekanntes Siegerlächeln: Lewis Hamilton führte in Spa den siebenten Mercedes-Doppelerfolg der Saison an, den dritten Platz sicherte sich überraschend Romain Grosjean im Lotus. „Ein Traumtag. Ich musste nie mehr machen als nötig“, sagte Hamilton nach seinem 39.Sieg, in der WM-Wertung wuchs der Vorsprung auf Stallrivalen Nico Rosberg auf 28 Punkte an.

Einen herben Rückschlag im WM-Kampf setzte es für Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot lag in seinem 150. Rennen auf Podestkurs, ehe ihn in der vorletzten Runde ein Reifenplatzer auf den zwölften Platz zurück warf. Vettel, der auf eine Ein-Stopp-Strategie setzte, fand daraufhin harte Worte für Reifenhersteller Pirelli: „Das eine ist das Ergebnis, das war bitter. Das andere ist die Qualität der Reifen, die ist miserabel. Die Vorgabe war, dass der Reifen 40 Runden hält, wir hatten knapp 30 drauf. Das darf nicht passieren.“ Bereits im Training hatte ein Reifenplatzer bei Rosberg für eine Schrecksekunde gesorgt.

Beim Start kam Pole-Setter Hamilton auch ganz ohne Ingenieurshilfe einwandfrei weg, Rosberg hatte hingegen Probleme und fiel auf den vierten Rang zurück. Im Zuge der Boxenstopps aber kämpfte sich der Deutsche erfolgreich hinter Hamilton zurück, die Silberpfeile drehten fortan ungefährdet ihre Runden an der Spitze.

Dahinter lieferten sich Vettel und Grosjean ein spannendes Duell. Der Franzose war wegen eines Getriebewechsels auf Rang neun zurückgereiht worden, hatte nach einer tollen Aufholjagd das Glück des Tüchtigen. „Eines meiner besten Rennen“, sagte Grosjean nach dem ersten Podestplatz für das finanziell angeschlagene Lotus-Team seit Austin 2013. „Ein tolles Gefühl, wieder hier oben zu stehen.“

Für Vorjahressieger Daniel Ricciardo endete das Rennen wegen eines Elektronikdefekts beim Red Bull in der 21. Runde. Im Motorenstreit mit Renault soll es laut Motorsportchef Helmut Marko vor Monza eine Entscheidung geben. (swi)

GP VON BELGIEN ERGEBNIS

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:23:40,387
2.
Nico Rosberg (GER) Mercedes +2,058 Sek.
3.
Romain Grosjean (FRA) Lotus +37,988

4.Daniil Kwjat (RUS) Red Bull +45,692, 5. Sergio Pérez (MEX) Force India +53,997, 6. Felipe Massa (BRA) Williams +55,283, 7. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +55,703, 8. Max Verstappen (NED) Toro Rosso +56,076, 9. Valtteri Bottas (FIN) Williams +1:01,040, 10. Marcus Ericsson (SWE) Sauber +01:31,234.

WM-Stand (11 von 19 Rennen): 1. Hamilton 227. 2. Rosberg 199, 3. Vettel 160, 4. Räikkönen 82, 5. Massa 82.

Konstrukteurs-WM:1. Mercedes 426, 2. Ferrari 242 , 3. Williams 161, 4. Red Bull 108, 5. Lotus 50.

Nächstes Rennen: GP von Italien (6.September).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.08.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Red Bull Formula One driver Ricciardo of Australia takes a curve during a free practice session ahead of the weekend's Belgian F1 Grand Prix in Spa-Francorchamps
Motorsport

Red Bull plant mit Rückversetzung in Monza

Formel 1: Motorenwechsel, um Chancen in folgenden Rennen zu erhöhen, dafür aber weiter hinten starten - das Kuriosum der Regelkunde.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.