Formel 1: Hamilton startet aus Pole Position

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Lewis Hamilton nimmt eine Woche nach dem Österreich-Grand-Prix in Spielberg auch sein Heimrennen in Silverstone aus der Pole Position in Angriff.

Selbst eine Schrecksekunde durch Annullierung seiner bis dahin schnellsten Runde hat Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton am Samstag nicht in Bedrängnis gebracht. Der Österreich-Sieger nimmt eine Woche nach seinem Triumph in Spielberg auch sein Heimrennen in Silverstone aus der Pole Position in Angriff.

2014 und 2015 hatte Hamilton vor seinen eigenen Fans jeweils gewonnen. Am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/live ORF eins) greift er als erster Brite seit Jim Clark (1962-1965) nach dem Hattrick. Im Qualifying verwies Hamilton seinen Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg um 0,319 Sekunden auf Platz zwei. Dabei musste er bis ans Ende zittern, weil ihm eine Zeit gestrichen worden war, nachdem er in der Copse-Kurve mit allen vier Rädern neben der Strecke war.

Hamilton lieferte im entscheidenden Moment. Der 31-Jährige holte die 55. Pole Position seiner Karriere, die sechste in dieser Saison. "Es war nicht das sauberste Qualifying für mich, aber die letzte Runde war eine sehr gute", der Engländer. Es war die schnellste, die jemals auf dem aktuellen Streckenlayout in Silverstone gefahren worden ist.

Schon zu Beginn der finalen Quali-Phase hatte Hamilton vorgelegt. Seine Zeit wurde aber getreu der Null-Toleranz-Politik in Kurve 9 von der Rennleitung gestrichen. Die Uhr tickte. "Natürlich hatte ich dann Druck. Aber ich bin im Auto gesessen und habe gewusst, dass ich die Burschen im Team nicht hängen lassen darf", erklärte Hamilton. Und auch die Fans nicht, die erneut zu Zehntausenden gekommen waren, um ihn zu unterstützen. "Ich habe gewusst, dass ich sauber bleiben muss."

Das gilt auch im Stallduell mit Rosberg, das zuletzt in Spielberg mit einer Kollision in der letzten Runde neuerlich eskaliert war. Hamilton trug nach seinem Angriff den Sieg davon, der bis dahin führende Rosberg rettete sich auf Platz vier. "Wir werden versuchen, dass so etwas nicht mehr passiert", versicherte Hamilton. Ansonsten gebe es nicht mehr viel zu klären. "Wir machen weiter unseren Job. Es ist noch eine lange Saison."

Silverstone ist das zehnte von 21 Saisonrennen. In der WM-Wertung führt Rosberg, den die Rennleitung als Verursacher des Spielberg-Crash sah, nur noch elf Punkte vor Hamilton. Sollte der Deutsche am Sonntag auf dem Podest landen, nimmt er die Führung aber auf jeden Fall auch zum folgenden Rennen nach Ungarn mit. "Es war nicht der beste Tag für mich", sagte Rosberg nach dem Qualifying. "Gratulation an Lewis, er hat den besseren Job gemacht. Aber morgen zählt es."

Die ersten Jäger der überlegenen Mercedes sind die Red Bulls von Max Verstappen und Daniel Ricciardo, die die zweite Startreihe bilden. Im sechsten Anlauf seit seinem Aufstieg zum Einserteam der Bullen ließ Barcelona-Sieger Verstappen erstmals schon im Qualifying Ricciardo hinter sich. "In den letzten Qualifyings war ich ein bisschen unglücklich. Im Rennen hat es immer besser geklappt", erklärte der 18-Jährige.

Das Red-Bull-Duo verlor zwar bereits über eine Sekunde auf Hamilton, könnte ob der etwas geringeren Beanspruchung der Reifen im Rennen aber mit einem Stopp weniger auskommen. Verstappen ist zuversichtlich. "Wir sind stark unterwegs, das Auto hat gut funktioniert", sagte der Niederländer - und zeigte sich mit Platz drei zufrieden. "Das ist das bestmögliche Resultat für uns."

Die beiden Ferraris von Kimi Räikkönen, der seiner diese Woche bekannt gegebenen Vertragsverlängerung im Qualifying zwei Ausritte folgen ließ, und Sebastian Vettel folgten mit Respektabstand. Der WM-Dritte Vettel wird wegen eines neuerlichen Getriebewechsels in der Startaufstellung zudem um fünf Startplätze zurückversetzt.

Die Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz jr. und Daniil Kwjat landeten auf den Plätzen 8 und 15. Sauber-Pilot Marcus Ericsson trat nicht zum Qualifying an. Der 25-jährige Schwede war im Abschlusstraining in die Streckenbegrenzung gekracht. Er entstieg seinem schwerbeschädigten Auto zwar selbstständig, musste aber dennoch zu einer Routineuntersuchung ins Krankenhaus nach Northampton.

(APA)

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