Formel 1: Die Perfektion der Silberpfeile

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AUTO-PRIX-F1-BEL-PODIUMAPA/AFP/JOHN THYS
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Mercedes fährt auch nach der Sommerpause in der Formel 1 in einer eigenen Liga. Nico Rosberg und Lewis Hamilton resümierten in Spa hochzufrieden.

Beim Großen Preis von Belgien in Spa feierte Nico Rosberg am Sonntag einen souveränen Start-Ziel-Sieg, Kollege Lewis Hamilton stürmte als Start-21. auf den dritten Platz. Es war eines der wenigen Rennen, das beide Star-Piloten vollends zufrieden stimmte. "Es ist wie Weihnachten", strahlte Hamilton.

"Es war ein großartiges Wochenende. Alles hat gut gepasst. Ich bin wirklich zufrieden", freute sich Rosberg nach seinem 20. Grand-Prix-Sieg, dem ersten Erfolg in Spa. Nach Training und Qualifikation hatte es noch so ausgehen, als würde es für die "Silberpfeile" knapp werden. In Gefahr geriet Rosbergs Sieg dann aber nie. Der Deutsche leistete sich keine Fehler, Daniel Ricciardo im Red Bull kam einfach nicht ran.

Alles richtig gemacht haben auch Lewis Hamilton und seine Strategen. Die hatten schon befürchtet, dass es doch ein Fehler gewesen sei, Hamiltons Strafenkonto bewusst so in die Höhe zu treiben, dass er von ganz hinten starten musste. Dass beim Dreifach-Weltmeister gleich drei neue Motoreinheiten eingebaut wurden, macht aber mit Blick auf die übrigen acht Rennen Sinn.

"Wenn mir jemand angesichts der Strafen vor diesem Rennen Platz drei angeboten hätte, hätte ich ihn definitiv angenommen! Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet", war der Brite überglücklich. "Es ist wie zu Weihnachten, ich erwarte nie etwas. Wenn man einige Geschenke von den Leuten findet, die einen lieben, ist das eine Überraschung." Es war bereits das dritte Mal, dass er von Position 20 oder noch weiter hinten gestartet war und trotzdem auf das Podium fuhr. Zuvor war ihm das in Budapest und Hockenheim 2014 gelungen.

Nur zehn Punkte büßte Hamilton von seinem WM-Vorsprung auf Rosberg ein, demgegenüber er punkto Motoren-Kontingent nun sogar im Vorteil ist. "Da eine lange Pause war, weiß man vorher nicht, wo man steht", sagte der 31-Jährige. "Aber heute war ich voll drauf und hungrig. Ich hätte am Start noch viel mehr pushen können und versuchen können, innen vorbeizufahren. Aber ich habe zuerst nur probiert, das Auto nach Hause zu bringen."

Auch der zweitplatzierte Ricciardo strahlte über das ganze Gesicht. Der Australier heimste den vierten Podestplatz in der aktuellen Saison ein, den dritten in Serie. "Ich bin wirklich wieder zufrieden, hier oben zu stehen. Das ist immer ein gutes Gefühl. Ich denke, ich habe Glück, dass bei meinen letzten drei Podiums immer tolle Zuschauer waren", meinte er auch in Rückblick auf Hockenheim und Ungarn. "Es ist ziemlich cool, da oben zu stehen und ein Meer von Leuten zu sehen. Dieses Wochenende war es ein Meer in Orange, vor allem wegen Max (Verstappen; Anm.)."

Ricciardos Red-Bull-Teamkollege wurde bei seinem Quasi-Heimrennen - der Niederländer Verstappen wurde in Belgien geboren - nur Elfter. Damit beendete er heuer erstmals ein Rennen außerhalb der Punkteränge. In Russland (Motorschaden) und Monaco (Unfall) war der 18-Jährige, der in Spa als jüngster Pilot erstmals aus der ersten Reihe starten durfte, ausgeschieden. Schlagzeilen verursachte Verstappen wegen seiner kompromisslosen Fahrweise.

Glimpflich ging der Horror-Unfall von Renault-Fahrer Kevin Magnussen aus. Der Däne zog sich lediglich eine kleine Schnittwunde am linken Knöchel zu. Das teilte sein Rennstall nach einer routinemäßigen Untersuchung im Krankenhaus mit. Der 23-Jährige veröffentlichte noch am Abend ein Foto von sich bei Twitter, indem er auch selbst Entwarnung gab: "Auf meinem Weg nach Hause jetzt mit einem schmerzenden Knöchel, werde aber bereit sein für Monza." Dort findet am kommenden Sonntag der nächste Grand Prix statt.

Magnussen war in der sechsten Runde mit dem Heck seines Renault ausgangs der Eau Rouge in die Streckenbegrenzung gekracht. Später wurde das erste Rennen nach der Sommerpause unterbrochen, weil die Barrieren repariert werden mussten. Der Neustart erfolgte nach fast 20 Minuten.

(APA)

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