Formel 1: Rosberg plant Gipfelsturm in Mexiko

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Im Idealfall kann der Mercedes-Pilot bereits am Sonntag auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel zum dritten deutschen Formel-1-Champion aufsteigen.

Gewinnt Rosberg wie schon im Vorjahr und kommt sein ungeliebter Teamkollege Lewis Hamilton nicht über den zehnten Platz hinaus, wird aus der Siegesfeier mit Sombrero die ultimative Titelfiesta.

"Natürlich ist es toll und spannend, zum Ende des Jahres im Kampf um die Weltmeisterschaft zu stecken. Aber ich möchte es simpel halten", erklärte Rosberg vor dem Nervenduell im mit 25 Millionen Einwohnern pulsierenden Ballungsraum Mexiko-Stadt. Wie schon die gesamte Saison über will er sich aber nur auf das Nahziel fokussieren. "Während eines Rennwochenendes kann viel passieren, was du nicht selbst in der Hand hast. Das Beste wird also sein, all dies außen vor zu lassen und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Das hat für mich bisher am besten funktioniert und so fühle ich mich am stärksten."

Nach seinem Formel-1-Einstieg zur Saison 2006 hat Rosberg nun alle Karten für den WM-Coup in der Hand. Selbst wenn sein Stallrivale alle drei verbleibenden Rennen gewinnen sollte, würden dem Deutschen zwei zweite Plätze und ein dritter Rang genügen. Eventualitäten kümmern den Sohn von Keke Rosberg, der 1982 mit nur einem Grand-Prix-Sieg Weltmeister wurde, aber nicht im geringsten. "Was nicht in meinen Händen liegt, blende ich komplett aus", betonte er.

Trotz 26 Punkten Rückstand will Hamilton seinem Stallrivalen noch die Schau stehlen und seinen dritten WM-Titel in Serie einfahren. "Der Moment, in dem du aufgibst, ist der Moment, in dem du verlierst. Ich war nie jemand, der aufgegeben hat, und werde jetzt auch nicht damit anfangen", versicherte der Mann aus Stevenage, der sich nach seinem Sieg in den USA wieder im Aufwind wähnt. Doch Hamilton weiß ganz genau, dass ihn ein Crash oder erneute technische Probleme an seinem Silberpfeil komplett ausbremsen können.

"Wir nähern uns dem Ende der Saison. Beide haben alles zu gewinnen und alles zu verlieren", konstatierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Die Nerven werden nun eine immer stärkere Rollen spielen. "Es gibt keine psychologische Kriegsführung, wie wir sie in den vergangenen Jahren gesehen haben", meinte Wolff weiter. "Sie sind beide in einer guten Stimmung, aber ich bin immer skeptisch." Nach dem vorzeitigen Gewinn der Konstrukteurwertung hofft Wolff auf einen störungsfreien WM-Zweikampf seiner beiden Mercedes-Piloten.

Mexiko kann dabei wieder zu einem entscheidenden Schauplatz werden. Rosberg startete im vergangenen Jahr in Lateinamerika nach seiner deprimierenden WM-Niederlage erfolgreich seine Frustbewältigung. Sieben Grand-Prix-Siege in Serie fuhr der akribische Arbeiter saisonübergreifend ein. Hamilton hingegen fiel danach in ein Ergebnisloch, das er bis weit in diese Saison hineinschleppte.

"Lewis hat wieder Oberwasser bekommen", attestierte Team-Aufsichtsrat Niki Lauda nach Hamiltons 50. Karrieresieg in Texas. Um seine kleine WM-Chance wird der Engländer erbittert kämpfen.

(APA)

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