Formel-1-WM: Rosberg hofft, Hamilton fährt

Formula One - F1 - Brazilian Grand Prix
Formula One - F1 - Brazilian Grand Prix(c) REUTERS (PAULO WHITAKER)
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Hamiltons Sieg in Brasilien beschert dem PS-Zirkus den Showdown in Abu Dhabi.

São Paulo. Nico Rosberg will die Serie von Lewis Hamilton beim entscheidenden Saisonfinale brechen – und sich ohne Rechnerei erstmals zum Weltmeister in der Formel 1 krönen. Nach dem Regenchaos von São Paulo, Hamiltons Sieg und Rosbergs zweitem Platz wird der neue Weltmeister erst beim Saisonfinale am 27. November in Abu Dhabi gekrönt werden. Viel zu rechnen ist dabei nicht: Der Brite (355 Punkte) muss gewinnen, dem Deutschen (367) reicht ein dritter Platz.

„Warum sollte ich mir Gedanken machen? Ich will dort gewinnen“, sagt Rosberg. Hamilton, der 2011 und 2014 in Abu Dhabi gewonnen hat, muss darauf hoffen, dass andere, etwa Max Verstappen, sich zwischen ihn und den Teamkollegen pressen. Oder dass Rosberg anders gestoppt wird. Etwa durch eine Kollision, Marke Schumacher oder Senna?

Das Wesen des Rennfahrers

Deshalb versucht der Brite, seinen Mercedes-Kontrahenten zu verunsichern: „Nico fährt so gut wie nie – aber er hatte mir in Brasilien nichts entgegenzusetzen!“ Rosberg zuckte bei dieser Ansage zusammen, tatsächlich schien er auf der Strecke zumeist hintennach, langsamer als der Brite, der bereits dreimal die WM gewinnen konnte. Hamilton versprach, Rosberg zu jagen, zu fordern, alles zu unternehmen, um Champion zu bleiben. Das entspreche seinem Wesen als Rennfahrer, da gebe es keine weitere Diskussion.

Nun sei Mercedes gefordert, weiß Sportchef Toto Wolff. Es müsse fair ablaufen, er stellte vor dem Showdown klar: „Unsere Aufgabe ist einfach: Wir müssen beiden ein Auto geben, mit dem sie bis zur Zielflagge kämpfen können.“ Rosberg muss da erneut gezuckt haben. 2014 startete er aus der Pole-Position, wurde wegen eines Defektes nur 14. Und Weltmeister war doch Hamilton . . . (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.11.2016)

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