Formel 1: Trainingsbestzeit für Hamilton in Melbourne

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Neue Saison, altes Bild: Lewis Hamilton war im Mercedes fast eine halbe Sekunde schneller als die Konkurrenz und sorgte für einen neuen Rundenrekord.

Die ersten beiden Trainings vor dem Formel-1-Grand-Prix von Australien haben die Vorhersagen der meisten Fahrer und Teamchefs bestätigt, wonach Lewis Hamilton derjenige ist, den es zu schlagen gilt. Der Brite legte am Freitag an einem wolkigen Tag in Melbourne in beiden Sessions die Bestzeit hin. Ferrari und Red Bull konnten nur mit seinem Mercedes-Kollegen Valtteri Bottas teilweise mithalten.

Zu Mittag kam Hamilton im Albert Park auf eine Rundenzeit von 1:24,220 Minuten und blieb damit nur 95 Tausendstel über dem offiziellen Rundenrekord von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004. In der zweiten Einheit verbesserte er die Marke auf 1:23,620. Im Vorjahr hatte die Uhr bei seiner schnellsten Runde in der ersten Session erst bei 1:29,725 gestoppt. Die absolut schnellste Runde hatte Sebastian Vettel hier 2011 im Qualifying mit 1:23,529 gedreht.

Auf den weiteren Plätzen reihten sich vor der Pause sein neuer Teamrivale Bottas, die Red Bulls von Daniel Ricciardo und Max Verstappen sowie die Ferraris ein, letztere in der Reihenfolge Kimi Räikkönen vor Vettel. Der Deutsche, von Hamilton im Vorfeld genauso wie Räikkönen zum Favoriten erklärt, kämpfte anfangs mit technischen Problemen, errappelte sich aber am Nachmittag und landete hinter Hamilton auf dem zweiten Platz.

Hamilton: "Zu 99 Prozent ein perfekter Tag"

"Es war zu 99 Prozent ein perfekter Tag", sagte Hamilton im Anschluss. "Da wir in Barcelona einige Probleme gehabt haben, haben wir nicht gewusst, ob es hier genauso sein würde." Das übrige Prozent wollte er nicht näher erläutern. Vielleicht meinte er ja die fehlenden Hundertstel auf den Qualifying-Rekord von Vettel.

Zufrieden zeigte sich auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Er hat einen sehr guten Tag gehabt. Für das Team war es einer der besseren Freitage. Nach den Fragezeichen von den Testfahrten in Barcelona ist es vielversprechend, auf diese Art und Weise zurückzuschlagen", meinte der Österreicher. "Aber es ist nur ein Tag", fügt er abschließend hinzu.

Hamilton, nach dem Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg erster Anwärter auf den WM-Thron, hatte in beiden Trainings einen komfortablen Vorsprung von über einer halben Sekunde. Auch Branchenleader Mercedes, in den vergangenen drei Jahren nahezu unangefochten an der Spitze des Feldes, setzte auf eine Light-Variante der nun allgegenwärtigen Heckfinne.

Bottas unterstreicht Mercedes-Dominanz

Bottas unterstrich als Dritter im zweiten Training die Stärke von Mercedes, Räikkönen kam auf den vierten Platz. "Ich denke, die Balance ist noch nicht dort, wie wir sie haben wollen, aber ich bin sicher, wir können über Nacht einen Schritt nach vorn machen", lautete das Statement von Vettel.

Ricciardo und Verstappen, der in Kurve 12 einen ungeplanten Ausflug neben die Strecke machte, beendeten das zweite Training auf den Rängen fünf und sechs. "Es war nicht so schlecht", meinte Red-Bull-Teamboss Christian Horner. "Natürlich hat uns die erste Session heute Mut gemacht. Max hat sich dann ein bisschen als Rasenmäher betätigt, das hat seiner zweite Session am späteren Nachmittag geschadet. Aber wir haben eine Menge guter Informationen erhalten."

Verstappen klang dagegen weniger positiv. "Wir sind ungefähr dort, wo wir es erwartet haben, aber nicht dort, wo wir sein wollen. Wir müssen für morgen versuchen, eine bessere Balance zu finden", analysierte der 19-Jährige. Die Veränderungen, die am Auto für das zweite Training vorgenommen wurden, hätten ihm kein gutes Gefühl gegeben.

Mehrere Ausritte ins Kiesbett

Auf dem am ersten Tag traditionell noch dreckigen, rutschigen Kurs warf es aber nicht nur den Niederländer ab. Am heftigsten traf es den Briten Jolyon Palmer, der in der letzten Kurve die Kontrolle über seinen Renault verlor und gegen die Streckenbegrenzung krachte. Danach wurde die Rote Flagge geschwenkt. Palmer blieb aber im Gegensatz zu seinem Wagen unbeschadet. Sauber-Pilot Marcus Ericsson machte einen Abflug ins Kiesbett.

Fernando Alonso landete in einem halbwegs zuverlässigen McLaren im zweiten Training auf dem zwölften Platz. Felipe Massa blieb nach einer halben Stunde am Nachmittag wegen Problemen mit der Gangschaltung stehen und musste die Session beenden.

Am Samstag steht ein weiteres Freies Training sowie ab 7.00 Uhr MEZ das Qualifying auf dem Programm. Am Sonntag (7.00 Uhr MESZ/live ORF eins, RTL, Sky) steigt der erste von heuer 20 Grand Prix.

(APA)

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