Sebastian Vettel profitierte von der indirekten Stallorder und feierte den ersten Sieg der Scuderia im Fürstentum seit 16 Jahren. Lewis Hamilton wurde Siebenter.
Nach 16 Jahren hat die Durststrecke von Ferrari in Monaco ein Ende gefunden. Sebastian Vettel triumphierte beim Grand Prix im Fürstentum vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo (Red Bull) und sorgte dafür, dass wie beim letzten Erfolg der Scuderia durch Michael Schumacher 2001 nach der deutschen Hymne für den Fahrer die italienische für das Team erklang. „Das ist unglaublich“, frohlockte Vettel, nachdem er zum zweiten Mal in seiner Karriere nach 2011 in der Fürstenloge den Champagner öffnen durfte. „Es war ein intensives Rennen, ich musste geduldig bleiben.“
Überholen ist auf dem Stadtkurs schließlich so gut wie unmöglich, die Entscheidung fiel daher auch heuer in der Box: Räikkönen wurde zwei Runden vor Vettel zum Reifenwechsel beordert, der Deutsche reizte die alten Pneus noch einmal voll aus und kam nach dem Stopp in der 40. Runde schließlich 1,5 Sekunden vor dem Finnen zurück auf die Strecke. Von einer Stallorder wollte bei Ferrari niemand sprechen, doch die eindeutige Bevorzugung Vettels sorgte für einige Diskussionen. Auch Räikkönen zog ein bitteres Resümee: „Der zweite Platz fühlt sich nicht toll an. Ich hätte mir mehr gewünscht.“
Hamilton holt Maximum heraus
Mercedes wird das Wochenende schnellstmöglich abhaken. Nach den Patzern in Training und Qualifying standen am Ende die Ränge vier (Valtteri Bottas) und sieben (Lewis Hamilton) zu Buche. Der Brite hatte nach dem Start von Platz 13 noch das Maximum herausgeholt und Schadensbegrenzung betrieben, dennoch wuchs der WM-Rückstand durch Vettels dritten Saisonsieg auf 25 Punkte an.
Jenson Button war bei seinem Comeback in der Formel 1 sowohl für den Lacher des Tages verantwortlich, als auch in den Schreckmoment des Rennens verwickelt. Als der beim Indy 500 weilende Fernando Alonso, dessen Cockpit der Brite übernahm, ihn per Live-Funkschaltung darum bat, auf sein Auto aufzupassen, antwortete dieser keck: „Ich werde auf deinen Sitz pinkeln.“ In der 60. Runde touchierte der vom letzten Platz gestartete Button dann den Sauber von Pascal Wehrlein, der daraufhin abhob und in die Leitplanke krachte. Der Deutsche kam zum Glück ohne große Verletzungen davon, zeigte jedoch kein Verständnis für Buttons Verhalten: „So einen unnötigen Move zu machen ist einfach dumm.“
(red)