Formel 1: Das WM-Duell als Genuss

Gelassen in Baku: Lewis Hamilton.
Gelassen in Baku: Lewis Hamilton.imago/HochZwei
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Spätestens im September erwartet Lewis Hamilton Mercedes im Vorteil gegenüber Ferrari. Am Zweikampf mit Sebastian Vettel findet der Brite Gefallen.

Baku/Wien. Vor dem Grand Prix von Aserbaidschan am Sonntag (15 Uhr, live, ORF eins, RTL, Sky) sieht Lewis Hamilton sich und Mercedes weiterhin in der Rolle des Jägers von Ferrari. „Ihr Auto scheint überall gut zu sein. Bei uns ging es bisher zu viel auf und ab“, sagte der dreifache Weltmeister. Er gehe aber davon aus, dass sich das schon in nicht allzu ferner Zukunft ändern werde. „Im August, spätestens September wollen wir dann die Favoriten sein.“

Im freien Training auf dem gegen den Uhrzeigersinn gefahrenen Baku City Circuit mit seiner 2,2 Kilometer langen Monstergeraden und den engen Altstadtpassagen fuhr Hamilton allerdings noch hinterher und wurde nur Zehnter. Die schnellste Runde markierte in beiden Sessions Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Am Vormittag sorgte Sergio Pérez für eine Schrecksekunde: Der Mexikaner kam mit seinem Force India an der Engstelle kurz vor dem Stadttor so heftig an der Streckenbegrenzung an, dass beide Räder auf der rechten Wagenseite abgerissen wurden. Pérez blieb unverletzt.

Hamilton liegt nach seinem jüngsten Sieg in Kanada nur noch zwölf Punkte hinter Sebastian Vettel. Am engen WM-Duell findet der Brite durchaus Gefallen. „Erstmals seit Langem kämpfen wieder zwei Teams gegeneinander“, sagte er und beschwor den neuen Teamgeist. „Jetzt wissen selbst die Menschen in unserer Fabrik, dass sie den Unterschied ausmachen. Das erzeugt besonders viel Energie.“

Vettel wiederum vertraut darauf, dass die Probleme in Kanada nur ein Ausreißer nach unten waren. „Das hoffe ich zumindest. Aber ohne hätten wir sicher mitziehen können“, sagte der Deutsche, der vom letzten Platz noch bis auf Platz vier fuhr. Insgesamt hat die Tatsache, dass Ferrari heuer plötzlich auf Augenhöhe fährt, der Formel 1 viel Sympathie zurückgebracht. „Mercedes hat in den vergangenen drei Jahren alle verblasen. Also ist es ein Riesenerfolg, und wir sind stolz darauf, dass wir uns so sehr verbessert haben und die WM nun ein richtiges Match geworden ist“, freute sich auch Vettel.

Sauber hat neuen Teamchef

Sauber dürfte bei der Suche nach einem neuen Teamchef fündig geworden sein. Der ehemalige Renault-Teamchef Frédéric Vasseur soll beim Schweizer Rennstall die Nachfolge von Monisha Kaltenborn antreten, berichtete „Auto Bild Motorsport“ unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise. Der 48-jährige Franzose, zu Jahresbeginn bei Renault entlassen, habe sich demnach bereits in der Sauber-Fabrik in Hinwil den Mitarbeitern vorgestellt und werde beim nächsten Grand Prix in Spielberg (9. Juli) das Team bereits an der Strecke leiten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.06.2017)

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