MotoGP: Marquez startet in Spielberg aus Pole Position

Marc Marquez
Marc MarquezAPA/AFP/JURE MAKOVEC
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Marc Marquez hielt im Qualifying die favorisierten Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo auf Distanz.

Trotz Schrecksekunden hat Weltmeister Marc Marquez beim Motorrad-Grand-Prix von Österreich 2017 die favorisierten Ducatis zumindest im Qualifying besiegt. Der spanische Titelverteidiger war am Samstag in Spielberg knapp schneller als Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo und geht damit auf dem Papier als Favorit ins Rennen. Szene-Star Valentino Rossi kam über Platz sieben nicht hinaus.

Der neunfache Champion aus Italien wird damit am Sonntag (14.00 Uhr MESZ, live ServusTV) nur aus der dritten Reihe ins MotoGP-Rennen über 28 Runden starten. Der verkühlte und über Kopfscherzen klagende Rossi war zwar im Vormittagstraining noch problemlos in die Top-Ten gekommen, im Kampf um die beste Startposition war der 38-Jährige mit seiner Yamaha aber chancenlos.

Von den Ducati-Jägern bestätigte damit nur Honda-Pilot Marquez, dass man 2017 auf dem Red Bull Ring mit seinem harten Brems- und Beschleunigungs-Layout näher dran ist an den Italienern. Ducati war hier im Vorjahr durch Andrea Iannone und Dovizioso mit einem souveränen Doppelsieg ein tolles Comeback gelungen.

Marquez: "Fürs Erste bin ich happy"

Während Marquez seine Bestzeit allerdings mit den Softreifen an seiner Honda markierte, verwendete Ducati im Qualifying den härteren Pneu. Auch deshalb scheint klar, dass WM-Leader Marquez im Rennen sofort Druck von den superstarken, italienischen "Desmosedicis" bekommen wird.

"Fürs Erste bin ich aber mal happy", sagte Marquez. "Nach den Problemen im Vorjahr haben wir diesmal unterschiedliche Setups ausprobiert und das Bike Schritt für Schritt verbessert. Die Pace ist wirklich gut", lobte der 24-Jährige sein Team.

Marquez könnte am Sonntag auf der steirischen Berg-und-Tal-Piste den dritten Saisonsieg in Folge nach Deutschland und Tschechien feiern und seine 14 Zähler betragenden WM-Führung ausbauen. Nur 31 Punkte trennen vor dem elften Saisonlauf die Top fünf der aktuellen WM-Wertung, so knapp ging es seit Einführung der aktuellen Punktewertung in der Königsklasse noch nie her.

Reifenwahl entscheidend

Marquez ist aber klar, dass nach seiner insgesamt 70. Pole (42. im MotoGP) der Weg zum 59. Rennsieg (33. in MotoGP) vor allem über die richtige Reifenwahl führen wird. Dementsprechend zurückhaltend gab er sich auch. "Wichtig wird sein, am Sonntag den richtigen Reifen zu erwischen. Ziel ist und bleibt ein Podestplatz", sagte der Spanier .

Marquez hatte davor trotz perfektem Wetter und trockener Piste turbulente Samstag-Trainings erlebt. Nach einer Fast-Kollision mit dem finnischen KTM-Fahrer Mika Kallio kam der Spanier später im FP4 nach einem Eigenfehler sogar tatsächlich zu Sturz. Beide Vorfälle blieben aber folgenlos.

Ob Ducati im Qualifying punkto Reifen bewusst "gepokert" hatte, blieb zunächst unklar. "Wir haben beide ausprobiert, uns aber kurz vor dem Qualifying für den härteren entschieden", sagte Dovizioso. "Wir haben nicht alles komplett verstanden und wollten daher nichts riskieren. Also haben wir am Ende gedacht, dass der Medium für diesmal der bessere Reifen ist", erklärte der Italiener aus Forli. Über den richtigen Rennreifen werde vor allem die Streckentemperatur am Sonntag entscheiden.

"Desmodovi" Dovizioso hatte im Vorjahr in Spielberg Platz zwei hinter Landsmann Iannone belegt. Iannone hat 2017 zu Suzuki gewechselt, dafür hat Dovizioso nun den erfahrenen Lorenzo zum Teamkollegen. Beim dreifachen MotoGP-Weltmeister aus Spanien geht es nach Anfangsproblemen nun endlich bergauf.

KTM fährt hinterher

Von den drei KTM-Fahrern kam beim ersten großen Heim-Auftritt keiner ins Pole-Qualifying. Pol Espargaro (ESP), Wild-Card-Fahrer Kallio (FIN) und Bradley Smith (GBR) starten von den Plätzen 16, 18 und 22 in den elften WM-Saisonlauf.

In der Moto2 holte sich der Italiener Mattia Pasini (Kalex) die Pole, in der Moto3 etwas überraschend der argentinische KTM-Fahrer Gabriel Rodrigo. Die schnellste Runde von WM-Leader Joan Mir wurde hingegen gestrichen. Der spanische Honda-Fahrer geht damit als Zehnter und nur aus der vierten Reihe ins Rennen.

Der österreichische Wild-Card-Fahrer Maximilian Kofler (KTM) wurde in der Moto3 mit knapp zwei Sekunden Rückstand 31. von 33 Fahrern. Das bedeutet Reihe elf für den HAK-Schüler aus Oberösterreich. Sein 23-Runden-Rennen beginnt um 11.00 Uhr.

(APA)

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