Die Triumphfahrt des designierten Champions

Lewis Hamilton: Schon am Wochenende sollen erneut die Korken knallen.
Lewis Hamilton: Schon am Wochenende sollen erneut die Korken knallen.USA Today Sports
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Lewis Hamilton hat die WM-Entscheidung in eigenen Händen, nach seinem neunten Saisonsieg in Texas fehlen dem Mercedes-Piloten nur noch Millimeter zum vierten Titel. Sebastian Vettel blickt bereits auf die Saison 2018.

Austin. Wird er am Sonntag in Mexiko zumindest Fünfter, steht Lewis Hamilton schon nach dem drittletzten Rennen der Formel-1-Saison als Weltmeister fest. Selbst ein Sieg würde WM-Rivale Sebastian Vettel dann nicht mehr helfen. Zweifel an Hamiltons viertem Fahrertitel bestehen so gut wie keine mehr: Schlechter als Fünfter war Hamilton heuer erst ein Mal platziert (ein siebenter Rang in Monte Carlo), seine Ausfallquote liegt bei nur elf Prozent. „Ich arbeite seit fünf Jahren mit ihm. Auf diesem Level habe ich ihn noch nie gesehen“, lobte Mercedes-Teamchef Toto Wolff seinen Piloten nach der Siegfahrt von Austin, seiner insgesamt neunten in dieser Saison.

Den Konstrukteurstitel haben die Silberpfeile in Texas bereits fixiert. Beachtlich, denn einen solchen nach einer umfassenden Regelreform zu verteidigen war noch keinem Rennstall gelungen. Mercedes aber ließ sich nach drei dominanten Jahren auch durch die neuen Bestimmungen für breitere und schnellere Autos nicht vom Kurs abbringen. Ein neuerlicher dicker Scheck aus den Vermarktungseinnahmen der Formel1 ist damit gesichert.

Bei Ferrari hingegen herrscht Ernüchterung. Ob Maurizio Arrivabene 2018 die Scuderia wirklich noch in die Revanche führen darf, erscheint nach den jüngsten Enttäuschungen und einer Reihe technischer Pannen zumindest fraglich. „Es wird eine Änderung innerhalb der Organisation geben“, hat Ferrari-Präsident Sergio Marchionne schon vor dem Start in Austin angekündigt.

Vettel, immerhin Zweiter in Texas hinter Hamilton, hatte zuletzt zwar immer wieder vor übereilten Personalwechseln gewarnt, der Ferrari-Pilot erklärte aber auch: „Wir können die Schuld nicht woanders hinschieben. Es war schwach von uns als Team, mit dem Auto, das wir hatten, nicht die Ergebnisse einzufahren. Wir sind noch nicht gut genug.“

Absturz der Scuderia

Am Ende der Sommerpause lag der Deutsche in der WM-Wertung noch vorn, dann büßte er 80 Punkte auf Hamilton ein, der in sechs Rennen gleich fünf Siege feierte. Nun, drei Rennen vor Schluss, beträgt Vettels Rückstand 66 Punkte, nur 75 Zähler sind noch zu vergeben.

Ein Ferrari-Wunder scheint also so gut wie ausgeschlossen; Vettel ist ohnehin schon auf 2018 fokussiert. „Es gibt viele Dinge, die mir Hoffnung machen, wenn ich in die Fabrik schaue. Auf die Ideen, die da auf dem Tisch liegen.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2017)

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