Hamilton siegt in Brasilien, Mercedes ist Konstrukteurs-Weltmeister

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Weltmeister Lewis Hamilton fährt in Sao Paulo zum Sieg, der Konstrukteurs-Titel geht zum fünften Mal in Serie an Mercedes.

Der deutsche Mercedes-Rennstall hat sich nach der Fahrer-Weltmeisterschaft durch Lewis Hamilton auch den Konstrukteurstitel in der Formel 1 geholt. Hamilton feierte am Sonntag in Sao Paulo begünstigt von einem Dreher von Max Verstappen, der in Führung liegend durch Esteban Ocon von der Strecke bugsiert wurde, seinen zehnten Saisonerfolg. Es war der insgesamt 72. Grand-Prix-Erfolg für den Briten.

Der fuchsteufelswilde Red-Bull-Pilot Verstappen wurde rund eineinhalb Sekunden hinter Hamilton Zweiter. Dessen Teamkollege Valtteri Bottas belegte hinter Kimi Räikkönen (Ferrari) und Daniel Ricciardo (Red Bull) Rang fünf. Vizeweltmeister Sebastian Vettel kam im zweiten Ferrari nicht über Platz sechs hinaus. Dadurch fixierte Mercedes unter der Führung des Österreichers Toto Wolff im vorletzten Saisonrennen vor Ferrari seinen bereits fünften Konstrukteurstitel in Serie. Der letzte WM-Lauf der Saison findet am 25. November in Abu Dhabi statt.

Während Pole-Setter Hamilton beim Start gut wegkam, musste Vettel gleich Bottas, wenig später den von Startplatz fünf heranstürmenden Verstappen und seinen Teamkollegen Raikkönen vorbeilassen. In der zehnten Runde schnappte sich Verstappen dann auch Bottas und setzte sich auf Platz zwei. Der finnischer Mercedes-Pilot hatte daraufhin größte Mühe, seine Verfolger Raikkönen, Vettel und Ricciardo hinter sich zu halten. Vorne blieb indes Hamiltons kleiner Vorsprung auf Verstappen konstant.

Nach der Boxenstopp-Phase änderte sich an der Spitze mit knappen Abständen nichts an der Reihung. In der 40. Runde überholte Verstappen den mit leichten Reifenproblemen kämpfenden Hamilton dann aber doch. Vier Umläufe später sorgte Ocon (Force India) für die rennentscheidende Szene und drängte Verstappen bei einem Überrundungsmanöver von der Strecke. Der Niederländer schimpfte nach seinem Dreher am Funk heftig über Ocon ("Idiot"), der später eine Zehn-Sekunden-Strafe erhielt und 15. wurde. Hinter dem Spitzenduo lieferten sich Bottas, Raikkönen, Vettel und Ricciardo heiße Duelle mit einigen Positionswechseln.

Im Kampf um den Sieg holte Verstappen in weiterer Folge zwar wieder deutlich auf Hamilton auf, in die Position eines möglichen Überholmanövers kam der zuletzt in Mexiko siegreiche Jungstar aber nicht mehr. Damit gelang es Hamilton erstmals, am Saisonende nach einem fixierten WM-Titel auch noch ein Rennen zu gewinnen. "Die Jungs arbeiten so hart die letzten Jahre. Ich bin so stolz. Es ist eine Ehre, für dieses Team zu fahren. Auch wenn wir Fehler gemacht, haben, sind wir immer zurückgekommen", jubelte Hamilton.

Verstappen, der Ocon nach dem Zieleinlauf handgreiflich zur Rede stellte, hatte indes allen Grund verärgert zu sein. "Man macht alles richtig, rollt das Feld von hinten auf. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Von so einem Idioten rausgenommen zu werden, da fehlen mir die Worte", schimpfte der Niederländer, der für seine Schubser gegen den Franzosen wohl auch noch eine Strafe erhalten dürfte.

Auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko war erzürnt. "Das ist unglaublich, und dann nur noch eine Zehn-Sekunden-Strafe. So was habe ich noch nie gesehen. Ich verstehe es nicht. Völlig idiotisch. Das so ein fantastischer Drive mit so einer Idiotie bestraft wird, ist unglaublich", ärgerte sich der Steirer.

(APA)

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