Formel 1: Hamilton nach Kanada-Triumph WM-Führender

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CANADA FORMULA ONE GRAND PRIX(c) EPA (Andrew Gombert)
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Der Engländer siegt in Montreal vor Romain Grosjean im Lotus und Sauber-Fahrer Sergio Perez. In der WM führt Hamilton knapp vor Fernando Alonso.

McLaren-Pilot Lewis Hamilton hat am Sonntag die Führung in der Formel-1-WM übernommen. Der 27-jährige Engländer triumphierte nach einem beherzten Rennen zum dritten Mal nach 2007 und 2010 im Kanada-Grand-Prix. Auf den Ehrenplätzen landeten überraschend der Franzose Romain Grosjean im Lotus sowie Sauber-Fahrer Sergio Perez aus Mexiko. "Pole"-Mann Sebastian Vettel musste sich dagegen im Red Bull nur mit Rang vier zufriedengeben.

Hamilton sorgte mit seinem ersten Saisonsieg, dem insgesamt 18. seiner F1-Karriere, dafür, dass weiterhin kein Pilot in diesem Jahr zwei Grand Prix gewonnen hat. Der Brite liegt nun nach dem siebenten von 20 Saisonrennen zwei Zähler vor dem spanischen Ferrari-Star Fernando Alonso, der in Montreal zwischenzeitlich geführt hatte, aber am Ende wegen einer verpatzten Rennstrategie nur Fünfter wurde. Vettel ist einen weiteren Punkt dahinter WM-Dritter.

Qualifying-Dominator Vettel legte zwar von der Pole Position einen optimalen Start hin und lag bis zur ersten Boxen-Stopp-Serie vor Hamilton in Front. Da er aber beim Reifenwechsel mehr Zeit benötigte, fiel er hinter den Briten und Alonso auf Rang drei zurück. Vettel versuchte deshalb mit einem Stopp durchzukommen, doch dieser Reifenpoker ging bei ihm ebenso wie bei Alonso nach hinten los und kostete ihn am Ende sogar einen Podestplatz.

Während Vettel, nachdem er in Runde 62 von Hamilton überholt worden war, im Finish noch einmal neue Pneus aufziehen ließ, fuhr Alonso mit dem zweiten Reifensatz bis zum Ende durch und wurde sogar noch vom Deutschen auf Platz fünf verdrängt. Hamilton blieb dagegen fehlerlos. Selbst durch alles andere denn optimale Boxenstopps ließ er sich nicht stoppen.

In der 64. von 70 Runden lancierte er schließlich das entscheidende Überholmanöver gegen den führenden Alonso und raste unaufhaltsam seinem dritten Montreal-Triumph entgegen. "Ich habe dieses Rennen sehr genossen, es war eines meiner besten seit langer Zeit. Nur bei den Boxenstopps müssen wir uns verbessern", lautete der erste Kommentar von Hamilton.

Vettel: "Haben viel gelernt"

"Man hat gesehen, dass die Reifen nicht mehr gehalten haben, was sie lange versprachen. Ich konnte die Rundenzeiten nicht mehr mitgehen. Das war die richtige Entscheidung", erklärte Vettel zu seinem Stopp kurz vor Ende des Rennens. Der Doppelweltmeister und sein Red-Bull-Team müssen damit weiter auf den ersten Kanada-Sieg warten.

Ob mit einer anderen Rennstrategie mehr möglich gewesen wäre, auf solche Diskussionen wollte sich der 24-jährige Deutsche nicht einlassen. "Hätte, wenn und aber - hätten wir es früher gewusst, hätten wir es anders gemacht", betonte Vettel, der unterm Strich trotzdem von einem "guten Wochenende" und "wichtigen Punkten" sprach. "Wir haben viel gelernt."

Alonso spielte seine Enttäuschung über die verlorene WM-Führung herunter. "Wir haben versucht, das Rennen zu gewinnen", erklärte der Spanier die riskante Ein-Stopp-Strategie. "Ich bin stolz auf das Team, dass wir auf Sieg gefahren sind. Würden wir auf Platz zwei fahren, wäre das auch traurig", sagte der Weltmeister von 2005 und 2006. "Im Finish war der Abbau der Reifen aber extrem."

>>> Formel-1-WM 2012: So steht es

(APA)

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