ÖOC nominiert kleinstes Olympia-Team seit 1976

Radsportler Daniel Schorn und Alexander Gehbauer
Radsportler Daniel Schorn und Alexander Gehbauer(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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30 Damen und 39 Herren werden Österreich bei den Olympischen Spielen in London vertreten. Alle Athleten mit internationalem Startrecht sind dabei. "Mit drei Medaillen wären wir zufrieden", sagte Präsident Karl Stoss.

Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hat 69 Athleten für die Sommerspielen in London (27. Juli bis 12. August) nominiert. Es handelt sich um die kleinste Olympia-Mannschaft seit Montreal 1976, als 64 Aktive entsandt worden waren. 2008 in Peking waren es 70. Zuwachs für England könnte am Wochenende noch aus der Leichtathletik kommen. Das ÖOC hofft auch im Fall der Tennisspielerin Tamira Paszek auf eine positive Nachricht.

Wie zuletzt in China mit einer Silber- und zwei Bronzemedaillen erhofft sich ÖOC-Präsident Karl Stoss auch in England drei Medaillen. Bis Montag 24.00 Uhr muss die endgültige Nominierung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingegangen sein, aktuell werden 30 Damen und 39 Herren beim Highlight des Sportjahres 2012 Rot-Weiß-Rot tragen. Der ÖOC-Vorstand segnete in seiner Sitzung am Freitag die Vorschläge der nationalen Fachverbände ab.

Anders als bei den Spielen zuvor beschloss das ÖOC, alle Athletinnen und Athleten mit internationalem Startrecht mitzunehmen. "Die internationalen Limits sind sehr hart. Wenn man die erreicht, soll man auch an Olympia teilnehmen, da sollte man großzügig sein", sagte Stoss, der den finanziellen Gesamt-Aufwand des ÖOC (inklusive u.a. spezieller Trainingscamps im Vorfeld) für London-Olympia mit 1,6 Millionen Euro bezifferte, am Freitag.

Schwimmer Rogan wird Fahnenträger

Als Fahnenträger für die Eröffnungsfeier am 27. Juli im Olympiastadion wurde Schwimm-Star Markus Rogan ausgewählt. Der zweifacher Olympia-Medaillengewinner "freut sich besonders", teilte Stoss mit. Judokämpfer Ludwig Paischer, in Peking Silbermedaillengewinner, wäre auch ein Kandidat gewesen, da der Salzburger aber traditionell bereits am ersten Wettkampftag im Einsatz ist, wird er nicht an der vorabendlichen Eröffnungsfeier teilnehmen. "Es war schon in Athen und Peking so. Es wäre kontraproduktiv, zur Eröffnung zu gehen. Wir sind ja alle bei Olympia, um erfolgreich in unserer Sportart zu sein", meinte Paischer.

Damit die Sportler auch bestmöglich unterstützt werden, kam das ÖOC den Wünschen der Fachverbände nach Betreuungspersonal nach. Das Betreuerteam wird 60 Personen umfassen. "Es wird keine Funktionäre geben, die funktionslos unterwegs sind", versicherte ÖOC-Vizepräsident Paul Schauer, der Vorsitzende des Sommersportausschusses. "Wir haben die Wünsche der Verbände zu hundert Prozent erfüllt. Es ist erstmals gelungen, jedem Athleten seinen Betreuer zuzusichern", sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel.

Besonders freut es das ÖOC, dass es mit Seglerin Lara Vadlau und Leichtathletin Ivona Dadic zwei Sportlerinnen gibt, die bei der Premiere der Olympischen Jugendspiele 2010 in Singapur dabei waren und nun direkt zu den Olympischen Spielen der "Großen" aufgestiegen sind. "Weltweit haben das nur 40 Athleten und Athletinnen geschafft. Das zeigt, dass das ÖOC mit der besonderen Nachwuchsarbeit auf dem richtigen Weg ist", meinte Stoss.

Schnitt von drei Medaillen halten

Neben der Hoffnung, dass alle Athleten gesund und unverletzt aus London zurückkehren werden, äußerte Stoss auch seine Medaillenerwartung: "Statistisch betrachtet waren es im Schnitt bei den letzten zehn Sommerspielen drei Medaillen. Es wäre schön, wenn wir den Schnitt halten würden."

Der Olympia-Countdown ist bereits klar geregelt. Nach der Einkleidung und Ausstattung der ÖOC-Abordnung am 14. und 15. Juli (Samstag und Sonntag) in einem Wiener Hotel findet am Abend des 15. Juli eine Farewell Feier statt. Am 16. Juli (11.00 Uhr) empfängt Bundespräsident Heinz Fischer die Delegation in der Hofburg zur offiziellen Vereidigung. Bereits am Abend werden die ersten Athleten in das Olympische Dorf in London einziehen. Im Dorf in Stratford sind 108 Betten für Österreich reserviert, in der Außenstelle der Segler 16, bei den Kanuten sechs.

Die Vereidigung findet übrigens ohne Mennel statt. Anstelle des Treffens mit dem österreichischen Bundespräsidenten steht in der Angelegenheit des Österreich-Hauses in London ein Lunch mit Prinzessin Anne auf dem Programm. Das Österreich-Haus im altehrwürdigen "Trinity House" wird am 26. Juli offiziell eröffnet.

(APA)

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