Olympia ohne Reichelt

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Streif-Sieger Hannes Reichelt muss sich einer Rücken-OP unterziehen. Seine Saison ist zu Ende.

Innsbruck. Hiobsbotschaft für Hannes Reichelt. Zwei Tage nach dem Triumph beim Abfahrtsklassiker auf der Streif wurde am Montag bei einer MRI-Untersuchung in Innsbruck ein schwerer Bandscheibenvorfall diagnostiziert, eine Operation war unumgänglich. „Die Bilder sprachen leider für sich. Die Gesundheit geht einfach vor, da ich nach meiner Karriere noch sportlich aktiv sein möchte. Leider ist damit auch der Olympia-Traum geplatzt“, erklärte Reichelt. „Zum Glück habe ich mich zu dieser Untersuchung entschlossen, sonst hätte das schlimme Folgen haben können.“

Der Salzburger hätte in Sotschi als bislang einziger Saisonsieger in der Abfahrt einen Fixplatz gehabt, wäre zudem ein Kandidat für den Super-G gewesen. „Natürlich ist das sehr bitter, Hannes ist in der Form seines Lebens. Aber die Gesundheit geht vor und wir wünschen ihm alles Gute und eine schnelle Genesung“, meinte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum.

Reichelts Rücken machte ihm am Wochenende in Kitzbühel stark zu schaffen. Noch in der Früh vor der Abfahrt musste sich der 33-jährige Salzburger behandeln lassen, sogar eine Absage hatte er in Erwägung gezogen. Der erste Heimsieg auf der Streif seit 2006 sowie der erste ÖSV-Speedsieg seit über einem Jahr konnten die Schmerzen nur kurz verdrängen. Im Super-G am folgenden Tag quälte sich Reichelt regelrecht die verkürzte Strecke hinunter und landete schließlich nur auf dem 68. Platz.

Für die Techniker steht heute in Schladming das nächste Slalomspektakel (17.45, 20.45 Uhr, live ORF eins) auf dem Programm. Marcel Hirscher kehrt damit an jenen Ort zurück, wo er seine bislang größten Erfolge gefeiert, allen voran WM-Gold 2013 im Slalom gewonnen hat. „Wenn ich daran denke, dann geht mir das Herz auf“, sagt der 24-jährige Salzburger. 2012 hat er den Nightrace für sich entschieden – nach einem Einfädler in Kitzbühel. Auch diesmal kommt Hirscher mit so einem Missgeschick ins Ennstal. Mit Benjamin Raich, Mario Matt, Reinfried Herbst und Manfred Pranger gehen noch vier weitere Planai-Sieger an den Start.  (w.w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2014)

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