Comeback bei Olympia: Erster Morgenstern-Sprung in Sotschi

Thomas Morgenstern hebt in Sotschi wieder ab - nicht einmal einen Monat nach seinem schweren Sturz samt Schädel-Hirn-Trauma.
Thomas Morgenstern hebt in Sotschi wieder ab - nicht einmal einen Monat nach seinem schweren Sturz samt Schädel-Hirn-Trauma.(c) REUTERS
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"Hätte mich lieber anders vorbereitet." Nach seinem schweren Sturz am Kulm pirschte sich Thomas Morgenstern an die Spitze heran.

Michael Hayböck ist am Donnerstag im ersten olympischen Training auf der Normalschanze mit den Rängen zwei, zwei und eins bester Österreicher gewesen. Doch die Schlagzeilen gehörten an diesem Tag, auch international, einem anderen Österreicher. Thomas Morgenstern stand erstmals vier Wochen nach seinem fürchterlichen Sturz wieder im Vergleich mit der Konkurrenz - und war eigentlich ein Sieger.

Um 23.23 Uhr Ortszeit verließ Morgenstern den Auslauf in Krasnaja Poljana, alle anderen Springer und Nicht-ÖSV-Betreuer hatten die Anlage schon lange verlassen. Unzählige TV- und Radio-Interviews hatte er hinter sich, denn die sensationelle Rückkehr des 27-jährigen Kärntners nach einem Sturz auf dem Kulm, der ihn mit einem Schädel-Hirn-Trauma sogar in die Intensivstation gebracht hatte, war eine heiß begehrte Geschichte.

Mit Blick auf das Spitzenfeld

Mit Sprüngen auf 91, 99 und 99,5 m bzw. den Rängen 31, 12 und 8 pirschte sich Morgenstern schon wieder Richtung Spitze. "Es war nicht ganz stressfrei, es war gut und es ist Schritt für Schritt etwas weitergegangen. Der erste Sprung war ein bisserl verschlafen. Der letzte hat sich ganz gut angefühlt", sagte Morgenstern.

"Es ist doch erst ein Monat her, als das Ganze passiert ist, und es war nicht ohne, das Ganze zu verarbeiten und wegzustecken. Es ist so viel Arbeit dahinter gewesen, und ich hätte mich lieber anders auf die Olympischen Spiele vorbereitet", erklärte Morgenstern, der darum auch mit seiner Energie haushalten muss. "Ich freue mich, wenn es am Sonntag zur Sache geht."

Die "diamantene Medaille"

Doch die Tatsache, dass er wieder im Skizirkus ist, und den Sprung zu seinen dritten Spielen noch geschafft hat, freut ihn besonders. "Die Freude ist riesig groß. Es ist ein ganz anderes Gefühl als 2010. Für mich ist es fast vergleichbar mit 2006. Die Freude ist groß, hier die Fünf Ringe zu sehen und dabei zu sein, Teil der österreichischen Mannschaft zu sein", erklärte Morgenstern. Diese Atmosphäre zu erleben und dann vielleicht auch vorne noch ein Wörtchen mitreden zu können, darauf arbeite man als Sportler hin. "Das ist das Schönste überhaupt, und für mich ist das hier mit Sicherheit der größte Sieg gewesen oder die diamantene Medaille", gestand Morgenstern.

(APA)

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