Triathlon: Allen taucht vor Olympia auf

(c) APA (Harald Schneider)
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Die Titelverteidigerin hofft beim Saisonauftakt auf neuen Elan. Gezielte Schwimm-Vorbereitung und das neue Rad sollen bereits beim ersten Auftritt Früchte tragen.

New Plymouth. Mit dem Weltcup in New Plymouth in Neuseeland startet Österreichs Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen am Sonntag in die Olympiasaison. Die 37-Jährige absolvierte seit Oktober insgesamt 22 Wochen Vorbereitung in ihrer alten Heimat Geelong in Australien. Nach viel Schwimmtraining und mit einem neuen Rad von Hersteller Cube ist Allen zuversichtlich für das Olympiajahr, in dem auch EM (10./11. Mai, Lissabon) und WM (5. bis 8. Juni, Vancouver) stattfinden: „Alles verlief absolut nach meinem Geschmack. Der Spaß im Training war schon seit Jahren nicht mehr so groß, entsprechend gut fühlt sich derzeit alles an.“

Auf der zweiten Weltcupstation New Plymouth (der Auftakt war in Mooloolaba, Aus) wird sich vor allem zeigen, ob Allens verstärktes Schwimmtraining im Winter Früchte getragen hat. Mit Coach John Beckworth wurde seit Herbst 2007 systematisch versucht, die schwächste Disziplin der Wahl-Tirolerin in den Griff zu bekommen. „Meine Arbeitstage haben sehr zeitig begonnen und waren ungeheuer intensiv“, berichtet Kate Allen, die 50 Kilometer pro Woche und täglich bis zu vier Stunden im Becken verbrachte. „Das Einschlafen ist mir nicht besonders schwer gefallen.“

Umsatteln bringt neue Harmonie

Neben der verbesserten Stärke im Schwimmen setzt die gebürtige Australierin vor allem auf ihr neues Rad. Zum „Cube“ von der deutschen Firma Pending Systems meint sie: „Das Umsatteln hat zusätzliche Motivation freigemacht, die Harmonie mit dem neuen Rad ist augenscheinlich.“

Der Kurs in New Plymouth, dessen Radstrecke weniger selektiv als die Laufrunde ist, kommt Allen jedenfalls entgegen. Die Top Ten sind auf dem Weg zur Olympiaqualifikation das Minimalziel. Die Vize-Europameisterin von Kopenhagen 2007 sieht entscheidende Unterschiede zur Vorsaison: „Im Gegensatz zur vergangenen Saison habe ich seit September regelmäßig trainiert, das merkt man auch in den beiden anderen Disziplinen. Wenn es mir gelingt, meine Schwimm-Trainingszeiten umzusetzen, wird sich der Abstand in der ersten Wechselzone definitiv in Grenzen halten.“

Allen, derzeit 47. des Olympia-Rankings, will sich bereits bei der ersten Chance dem Österreichischen Olympischen Comite (ÖOC) empfehlen, auch ihre Landsfrauen Lisa Hütthaler (122. des Rankings) und Irina Kirchler (165.) hoffen, in Neuseeland zu reüssieren.

Bei den Männern sind keine Österreicher am Start, sie befinden sich allesamt noch im Training und steigen erst in Richards Bays (SA) am 4. Mai in das Rennen um einen Startplatz in Peking ein.

Das Teilnehmerfeld bei Olympia wird je 55 Damen und Herren umfassen. Erst müssen ein Nationenticket bzw. Quotenplatz gesichert, dann interne, vom ÖOC fixierte Limits erbracht werden.

ZUR PERSON

Katherine Jessie Jean Allen
(* 25. 4. 1970 in Geelong, Australien) lebt mit Ehemann Marcel Diechtler in Geelong und Innsbruck und ist seit September 2002 österreichische Staatsbürgerin.

Größe/Gewicht: 1,63 m/53 kg

Erlernter Beruf: Diplomkrankenpflegerin

Größte Erfolge Kurzdistanz: Olympiasiegerin 2004 in Athen, EM-Silber 2004 und 2007, WM-16. 2003 in Queenstown/Nzl;
Ironman-Distanz: Siegerin Ironman Austria in Klagenfurt 2003 und 2005, WM-Fünfte 2005 und WM-Siebente 2002 je in Hawaii.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2008)

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