Olympia: Syrien-Flüchtling trug olympische Fackel

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GREECE-OLY-2016-RELAY-TORCH-SYRIA-CONFLICTAPA/AFP/LOUISA GOULIAMAKI
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Durch Flüchtlingslager Eleonas in einem Vorort von Athen - "Eine Ehre für mich"

Ein syrischer Schwimmer, der bei einem Bombardement im Bürgerkrieg einen Teil seines rechten Beins verlor, hat die olympische Fackel durch das Flüchtlingslager Eleonas in einem Vorort von Athen getragen. Ibrahim al-Hussein entzündete seine Fackel inmitten einer Menge jubelnder Flüchtlinge an der Fackel des Präsidenten des griechischen Olympischen Komitees, Spyros Kapralos.

"Es ist eine Ehre für mich", sagte al-Hussein. "Es ist großartig - nicht nur für mich, sondern für alle Flüchtlinge."

In dem Lager Eleonas leben rund 1.600 Flüchtlinge. Al-Hussein, dessen Asylantrag in Griechenland stattgegeben wurde, war vom griechischen Flüchtlingsrat, der örtlichen Partnerorganisation des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR ausgewählt worden. Der 27-jährige Sohn eines Schwimmtrainers aus der an den Irak angrenzenden Provinz Deir Essor war vor seiner Verwundung ein erfolgreicher Judoka und Schwimmer gewesen.

2012 verlor al-Hussein den rechten Unterschenkel bei einem Bombardement. Er floh in die Türkei und von dort aus 2014 über das Meer auf die griechische Insel Samos. Inzwischen lebt der Syrer, der weiterhin intensiv Sport betreibt, in einer Wohnung in Athen und arbeitet in einem Cafe.

Die Fackellauf-Route führt zunächst durch Griechenland. Am Mittwoch übernehmen brasilianische Olympia-Funktionäre das Feuer bei einer Zeremonie im alten Athener Olympiastadion. Das ganz mit weißem Marmor ausgekleidete Stadion diente 1896 als Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit. Der Staffellauf in Brasilien beginnt am 3. Mai. Die Spiele beginnen am 5. August in Rio de Janeiro.

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