Australische Athleten ziehen nicht in Olympia-Dorf ein

The Olympic Village is reflected in an apartment window during a guided tour for journalists to the 2016 Rio Olympics Village in Rio de Janeiro
The Olympic Village is reflected in an apartment window during a guided tour for journalists to the 2016 Rio Olympics Village in Rio de JaneiroREUTERS
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Wegen verstopfter WC-Anlagen und heraushängender Kabeln sind zahlreiche Delegationen mit den Olympia-Unterkünften unzufrieden. Die Österreicher behoben die Mängel selbst.

Die Eröffnung des Olympischen Dorfes in Rio de Janeiro wird von einem Eklat begleitet. Nach Medienberichten sind mehrere Delegationen mit der Ausstattung ihrer Unterkünfte unzufrieden. Die Australier haben sich am Sonntag geweigert, einzuziehen. Es gehe u.a. um verstopfte WC-Anlagen, undichte Wasserleitungen und heraushängende Kabeln, wie Australiens Delegationsleiterin Kitty Chiller sagte.

Sie hatte schon seit Tagen gegenüber den Organisatoren und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) auf die Probleme aufmerksam gemacht und intensiv auf eine Lösung gedrängt. Es seien auch mehr als 1.000 Reinigungskräfte sowie zusätzliches Personal verpflichtet worden, um der Probleme Herr zu werden. Aber die Mängel, insbesondere die sanitären, seien nicht gelöst worden. Die Australier haben ihre Quartiere nun in nahen Hotels.

Das Organisationskomitee von Rio 2016 räumte die Probleme ein und versprach eine rasche Lösung. Es werde rund um die Uhr weitergearbeitet, bis alle Mangel behoben seien, hieß es. Leider werde das noch einige Tage dauern.

Ö-Haus-Team half Österreich

Die Österreicher haben Mängel in der Unterkunft selbst beseitigt, teilte Christoph Sieber, der Chef des Mission des Österreichische Olympischen Komitees, mit. Eingezogen sind am Sonntag von den Sportlern die Wildwasser-Kanuten Corinna Kuhnle und Mario Leitner sowie die Schützen Olivia Hofmann, Thomas Mathis, Gernot Rumpler und Alexander Schmirl.

"Ein Arbeitstrupp aus dem Österreich-Haus konnte in den letzten Tagen vorhandene technische Mängel wie Abwasserleitungen, Klo-Spülungen etc., entsprechend beheben. Derzeit haben wir alles im Griff und die sportliche Vorbereitung auf die Spiele läuft für unsere ersten sechs Athleten derweil nach Plan", sagte Sieber.

Unterkunft für 10.000 Athleten

Die "Vila dos Atletas" sollte jedenfalls am späten Sonntag (Ortszeit) offiziell eröffnet werden. Ein Sprecher des Organisationskomitees äußerte sich nicht zu der Kritik. Nach einem Bericht der Zeitung "Folha de Sao Paulo" hatten auch die Delegationen aus den USA, Italien und den Niederlanden die Instandsetzung ihrer Quartiere aus eigener Tasche bezahlt. Schon im Vorfeld hatte es Bedenken wegen der spartanischen Inneneinrichtung gegeben, in vielen Zimmern sollen unter anderen nur Plastikschränke stehen.

Die Anlage mit 31 Hochhäusern liegt im wohlhabenderen Stadtteil Barra da Tijuca im Westen Rios, 1,5 Kilometer vom Olympiapark mit den meisten Sportstätten entfernt. Mehr als 10.000 Athleten aus aller Welt sollen hier während der ersten Spiele in Südamerika wohnen. Dazu kommen Trainer, Betreuer und Ärzte. In der Spitze wird mit rund 18.000 Bewohnern gerechnet. Es gibt 3.604 Apartments.

(APA/Reuters/dpa)

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