Murray verteidigte als erster Tennisspieler Olympiagold

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TENNIS-OLY-2016-RIOAPA/AFP/MARTIN BERNETTI
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Der Brite Andy Murray hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro neuerlich das Tennis-Turnier gewonnen, er besiegte den Argentinier Juan Martin del Potro.

Der Schotte Andy Murray hat etwas geschafft, was noch keinem Tennisspieler vor ihm gelungen ist: Wie 2012 in London feierte Murray in Rio Gold im Einzel und gewann zum zweiten Mal das olympische Turnier. In einem Duell über 4:02 Stunden besiegte Murray den Argentinier Juan Martin del Potro am Ende einer intensiven Woche mit 7:5,4:6,6:2,7:5.

„Das bedeutet mir sehr viel“, sagte Murray. „Ich bin stolz, der Erste zu sein, der das schafft.“ Mit seinem zweiten Matchball entschied der britische Fahnenträger am Sonntag (Ortszeit) das Endspiel von Rio. Bei Rückkehrer Del Potro schienen die Kräfte mehr nachzulassen als beim späteren Sieger. Im vierten Satz stemmte sich der Argentinier zwar noch einmal kräftig gegen die Niederlage. Auch eine 5:3-Führung reichte ihm aber nicht, um den fünften Durchgang zu erzwingen. „Das war eines der schwierigsten Matches, die ich für einen großen Titel spielen musste“, so Murray.

Mit seinem Willen beendete Murray den Lauf des Rückkehrers Del Potro, der sich nach drei Handgelenks-Operationen zurückgekämpft und in der ersten Runde den Topfavoriten Novak Djokovic ausgeschaltet hatte. „Als ich die Auslosung gesehen habe, dachte ich, dass wird ein kurzes Turnier“, sagte der Südamerikaner. „Ich dachte, dass ich eher zuhause grillen werde, als eine Medaille um den Hals zu haben“, meinte Murray. Denn auf dem Weg ins Finale besiegte Del Potro im Halbfinale mit Rafael Nadal noch einen weiteren Co-Favoriten. Am Ende der Woche wurde es für den 27-Jährigen doch Edelmetall. Silber ist nach Bronze 2012 seine zweite Medaille.

Die beiden Finalisten kämpften in einer Atmosphäre, die manchem Davis-Cup-Match glich, verbissen um jeden Punkt. Allein der erste Satz dauerte 1:14 Stunden. Nach dem Satzausgleich wirkte der Weltranglisten-141. Del Potro müde. Ihm halfen letztendlich auch die lautstarken Schlachtrufe der Gauchos unter den rund 9.000 Zuschauern nicht. „Let's go, Andy, Let's go“ riefen die Murray-Fans - der Schotte ging in Sätzen wieder in Führung.

In der Vorschlussrunde hatte Murray dem Weltranglisten-Siebenten Kei Nishikori keine Chance gelassen. Überraschend setzte sich der Japaner seinerseits im Spiel um Platz drei gegen Nadal 6:2,6:7(1),6:3 in 2:49 Stunden durch. Den spanischen Olympiasieger von 2008 dürfte sein Gold im Doppel zumindest teilweise entschädigen, nachdem seine Teilnahme bis kurz vor dem Auftakt wegen einer Handgelenksverletzung fraglich gewesen war.
Vor Murray war die Deutsche Steffi Graf 1992 der einzige Profi, der es vier Jahre nach dem Olympiasieg unter die Top Drei schaffte. Für den 29-jährigen Briten ist dieses Jahr nun eines der erfolgreichsten seiner Karriere. „Ich habe in den vergangenen zwei Jahren sehr schwierige Niederlagen einstecken müssen, ich habe Grand-Slam-Finali verloren. Heuer zwei große Turniere (Olympia und Wimbledon, Anm.) gewonnen zu haben, bedeutet mir viel“, sagte Murray dem US-TV-Sender NBC.
„Die vergangenen zehn Tage waren mit Emotionen aufgeladen. Ich bin stolz, die britische Flagge bei der Eröffnung getragen zu haben und nun die Goldmedaille gewonnen zu haben“, fügte er hinzu.

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