Peter Hackmair

Er war als Jugendlicher eines der hoffnungsvollen Fußballtalente. Mittlerweile ist aus Peter Hackmair nicht nur ein kritischer Geist, sondern vor allem ein Autor geworden. So viel sei verraten – es ist eine nicht alltägliche Geschichte.

Es gibt sie noch, die spannenden Fußballer. Und natürlich auch die tragischen Figuren. Und es gibt auch die Aussteiger. Einer davon ist Peter Hackmair, der mit 25 Jahren beschlossen hat, dem Profifußball den Rücken zu kehren. Das hatte mehrere Gründe, die schmerzhaftesten waren schwere Verletzungen. Hackmair war ein hoffnungsvolles Talent in Österreich, auf dem Weg nach oben aber wurde er letztlich brutal gestoppt. Was folgte, das war und ist ein bemerkenswerter Reifeprozess. Der ehemalige ÖFB-Nachwuchsspieler, einst Vierter bei der U20-Weltmeisterschaft in Kanada, ist längst ein kritischer Geist geworden. Seine Gedanken hat er nicht nur zu Papier gebracht, sondern daraus auch ein Buch gemacht. „Träume verändern“ sollte das erste Werk heißen. Hackmair hat darin ganz Persönliches niedergeschrieben, er hat sich Gedanken über Geld, Medien, Sponsoren, Druck, Medizin, Ernährung und über das Leben an sich gemacht.
Aus dem ehemaligen Fußballer ist mittlerweile ein Autor geworden. Erst vor wenigen Tagen hat der einstige Ried-Spieler sein zweites Buch in Wien präsentiert. Es trägt den Titel „Freigereist“, und ist das Produkt einer Weltreise, die sich über 15 Monate gezogen hat. Gemeinsam mit seiner Frau Marie hat der 26-Jährige Neues entdeckt, das Erlebte musste natürlich aufgezeichnet werden. Rechtzeitig vor Weihnachten ist alles fertig geworden. Beschrieben werden Kontraste, Abenteuer, lustige und nachdenkliche Erlebnisse. Peter Hackmair behauptet, die Weltreise habe ihn verändert. Aber in vielen Dingen ist er der Gleiche geblieben. Denn das Buch hat keinen fixen Preis. „Der Leser bestimmt den Wert des Buches“, argumentiert der Ex-Profi. „Viele Leute haben mir von dieser Herangehensweise abgeraten“, sagt er. „Ich bin aber froh, dass ich mich zu dieser mutigen Variante durchgerungen habe. Ich will herausfinden, was passiert, wenn wir einander vertrauen.“ Erfahrungen hat Peter Hackmair jede Menge gesammelt. „Die schönste Erfahrung auf dieser Weltreise war für mich“, sagt er, „dass uns so viele Menschen etwas gegeben haben, ohne etwas zurückzuerwarten.“ Die logische Konsequenz daher: „Das Buch soll so vielen Menschen wie möglich zugänglich sein. Es gibt jeder, was er kann und möchte.“
Peter Hackmair ist nicht nur weit gereist, er ist vor allem frei gereist. Er hat auf seine Weise begriffen, worum es im Leben geht. Mit Fußball hat das nur mehr am Rand zu tun. Auf den ersten Blick. ?

wolfgang.wiederstein@diepresse.com

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