Südafrika sagt Friedenskonferenz ab

Aus Protest gegen die Haltung der südafrikanischen Regierung gegenüber dem Dalai Lama haben die Organisatoren einer Friedenskonferenz im Kap-Staat die ganze Veranstaltung abgesagt. Das ursprünglich für diesen Freitag angesetzte Treffen sollte im Gastland der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 die einigende Kraft des Sports bei der Überwindung von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus demonstrieren.

Der Enkel von Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela, Mandla Mandela, erklärte als Mitglied des Organisationsausschusses: "Die Verweigerung eines Visums für den Dalai Lama durch die Regierung befleckt wirklich unsere Demokratie-Bemühungen." Es sei unfair, wenn die Regierung wenige Tage vor Konferenzbeginn das Visum verweigere, da sie schon seit November 2008 darüber informiert gewesen sei.

Die Regierung hatte das Visum mit der Begründung verweigert, dass eine Teilnahme des im Exil lebenden geistlichen und weltlichen Oberhaupts der Tibeter nicht im Interesse des Staates sei. Sein Besuch lenke nur vom Weltinteresse an Südafrikas WM-Vorbereitungen ab. Der organisierende nationale Fußballverband PSL betonte, Thema der "auf unbegrenzte Zeit verschobenen" Konferenz sei Frieden. "Wir wollen das Nobelkomitee nicht in eine Lage versetzen, in der es einen Konflikt gibt", erklärte PSL-Manager Irvin Khoza.

Die Haltung der Regierung am Kap hatte weltweit Empörung und Ablehnung ausgelöst sowie zu Konferenz-Absagen und vereinzelten Boykott-Aufrufe geführt. Die nationale Lobbygruppe "Freunde Tibets" hatte die Fußballteams aus Norwegen und Südafrika aufgefordert, ihr Benefiz-Spiel am Samstag im neuen WM-Stadion in Rustenburg aus Protest zu streichen. Am Vortag hatten die Friedensnobelpreisträger Frederick Willem de Klerk sowie Erzbischof Desmond Tutu und das norwegische Nobelkomitee ihre Beteiligung abgesagt.

(APA)

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