Australian Open:„Tennis geht an 1,4 Milliarden Chinesen nicht vorüber“

(c) EPA (Dennis Sabangan)
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Zwei Kurzauftritte dominierten den Spieltag: US-Star Serena Williams triumphierte mit 6:0, 6:0, und Wu Di, der erste Chinese bei einem Grand-Slam-Turnier seit Wimbledon 1959, kam über einen Satzgewinn nicht hinaus.

Melbourne/FIN. 0:6, 0:6 – das ist die „Höchststrafe“ im Damentennis. Im Fachjargon wird es als „Bagel“ bezeichnet, doch für Verlierer ist es alles, nur keine Süßigkeit. Und so sehr sich die Rumänin Edina Gallovits-Hall in der ersten Runde der Australian Open in Melbourne auch bemühte, gegen Serena Williams war sie einfach chancenlos.

Selbst als die Amerikanerin im ersten Satz umknickte, sich eine Knöchelverletzung zuzog und behandelt werden musste, änderte sich an ihrem Spielfluss nichts. „Ich war kurz davor, panisch zu werden, weil mir 2012 an der gleichen Stelle Ähnliches passiert ist“, sagte Williams und suchte den Turnierarzt auf. Ihr Antreten in der nächsten Runde ist nicht gefährdet.

Nur ein Kurzauftritt war auch dem Chinesen Wu Di vergönnt. Der 21-Jährige hatte eine Wild Card erhalten, damit erstmals überhaupt ein Chinese bei den Australian Open mitspielen kann. Wu, Nr. 186 der Welt, war der erste Chinese bei einem Grand-Slam-Turnier nach Mei Fu-Chi, der 1959 in Wimbledon serviert hatte. Gegen Ivan Dodig (CRO) gelang ihm beim 7:5, 4:6, 6:3, 6:3 immerhin ein Satzgewinn.

„Li Na ist unsere Inspiration“

Chinas Tennisdamen sorgen fur Furore, Li Na stand 2011 im Melbourne-Finale und gewann die French Open. Bei den Herren aber gibt es kaum Ausnahmekönner im „Reich der Mitte“. Wu versprach, mit Landsmann Ze Zhang (Nr. 157) in die Top 100 vorstoßen zu wollen. „Li Na ist die Inspiration. Tennis geht an 1,4 Milliarden Chinesen nicht spurlos vorüber.“

Die Japanerin Kimiko Date-Krumm schrieb Tennisgeschichte. Sie ist 42 Jahre alt und damit die älteste Spielerin, die je im Dameneinzel der Australian Open im Hauptbewerb gewinnen konnte. Sie besiegte die Russin Nadia Petrova, Nr. zwölf des Turniers, mit 6:2, 6:0. Damit erreichte Date-Krumm erstmals seit 17 Jahren in Melbourne wieder die zweite Runde. Ihre Sternstunde wird sie dennoch kaum wiederholen: 1994 unterlag sie im Halbfinale Steffi Graf.

Die wichtigsten Ergebnisse

Damen, 1. Runde: Asarenka (BLR-1) – Niculescu (ROM) 6:1, 6:4. Navarro (ESP) – Errani (ITA-7) 6:4, 6:4, Kvitova (CZE-8) – Schiavone (ITA) 6:4, 2:6, 6:2, Wozniacki (DEN-10) – Lisicki (GER) 2:6, 6:3, 6:3, Kirilenko (RUS-14) – King (USA) 6:4, 6:2, Vinci (ITA-16) – Soler-Espinosa (ESP) 6:3, 7:5, Lepchenko (USA-21) – Hercog (SLO) 6:4, 6:1.

Herren, 1, Runde: Federer (SUI-2) – Paire (FRA) 6:2, 6:4, 6:1, Murray (GBR-3) – Haase (NED) 6:3, 6:1, 6:3, Del Potro (ARG-6) – Mannarino (FRA) 6:1, 6:2, 6:2, Tsonga (FRA-7) – Llodra (FRA) 6:4, 7:5, 6:2, Gasquet (FRA-9) – Montanes (ESP) 7:5, 6:2, 6:1, ?ilić (CRO-12) – Matošević (AUS) 6:4, 7:5, 6:2, Simon (FRA-14) – Volandri (ITA) 2:6, 6:3, 6:2, 6:2, Kohlschreiber (GER-17) – Darcis (BEL) 6:2, 6:3, 6:4, Monfils (FRA) – Dolgopolow (UKR) 6:7, 7:6, 6:3, 6:3, Tomic (AUS) – Mayer (ARG) 6:3, 6:2, 6:3, Levine (USA) – Robredo (ESP) 7:6, 6:7, 6:4, 6:4.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2013)

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