Daviscup: Kasachen verzichteten auf ihre Nr. 1

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Jürgen Melzer sagt vor dem Daviscup-Duell in Astana: "Wir haben eine gute Chance, am ersten Tag sogar 2:0 zu führen." Haider-Maurer eröffnet gegen Golubjew

Astana. Ohne seine aktuelle Nummer 1 beginnt das Davis-Cup-Team von Kasachstan das Erstrunden-Treffen in Astana gegen Österreich. Michail Kukuschkin wird von den Gastgebern in der 750.000-Einwohner-Stadt Astana vorerst nicht eingesetzt. Die Auslosung am Donnerstag im "Palast der Unabhängigkeit" bescherte der Nummer zwei des ÖTV-Teams, Andreas Haider-Maurer, das Eröffnungsspiel am Freitag (07:00 Uhr MEZ) gegen die nunmehrige Nummer eins der Kasachen, Andrej Golubjew.

Im Anschluss daran bestreitet der als 30. mit Abstand bestplatzierte Spieler dieser Davis-Cup-Begegnung, Jürgen Melzer, das zweite Match gegen Jewgenij Korolew. Letzterer war zuletzt Haider-Maurer in der Qualifikation für die Australian Open in zwei Sätzen unterlegen.

"Es wäre unsere Vermutung gewesen, wenn Kukuschkin noch nicht hundertprozentig fit ist, dass sie ihn vielleicht erst am dritten Tag einsetzen", sagte ÖTV-Davis-Cup-Kapitän Clemens Trimmel am Freitag nach der Auslosung. "Wir nehmen es wie es kommt, es war vielleicht eine kleine Überraschung, aber wir sind auf alle Spieler vorbereitet." Trimmel wollte die Favoritenrolle seines Teams nicht abstreiten. "Aber ich warne davor, die Kasachen zu unterschätzen. Sie spielen vor allem im Davis Cup immer sehr gut", sagte der Kapitän.

Für Melzer war es im Training absehbar, da Kukuschkin, der sich im vergangenen Herbst einer Hüftoperation unterzogen hatte, auch kürzer trainierte. "Im Endeffekt war es so, dass wir ein bisschen damit gerechnet haben. Aber wenn die Nummer eins des Teams rausgelassen wird, ist es eine Überraschung. Man weiß bis zum letzten Tag nicht, ob sie bluffen", spielte Melzer gegenüber der APA - Austria Presse Agentur freilich auf die Möglichkeit von Umstellungen im Team des Gegners an. "Wir haben eine gute Chance, am ersten Tag vielleicht sogar ein 2:0 zu erzielen, das muss das Ziel sein."

Rein von der Papierform her ist das kein utopisches Ziel: Golubjew ist aktuell 187., Korolew 211. der Weltrangliste und selbst Kukuschkin hat im neuesten Ranking 50 Plätze verloren und ist 155. Doch all diese Spieler waren schon in den Top 50 gestanden.

Haider-Maurer hat durchaus gute Chancen, im Auftaktspiel den ersten Punkt holen, wird aber auch von Melzer gewarnt. "Golubjew ist für mich im Davis Cup der gefährlichste Mann - er hat einen 11:4-Rekord und hat daheim noch nicht verloren", weiß Melzer. Was er zum Umstand sagt, als einziger Spieler beim Länderkampf in den Top 100 zu stehen? "Das hatte ich in der Weltgruppe auf alle Fälle noch nicht. Aber es geht nicht um Top-100-Spieler, sondern dass wir ins Viertelfinale aufsteigen und mit welchen Spielern wir das schaffen, muss uns egal sein. Dem Viertelfinale stehen, wenn dann nur wir uns selbst im Weg", erklärte der Weltranglisten-30.

Haider-Maurer, der seit 2010 im Davis-Cup-Team steht, möchte seine Einzelbilanz für Rot-weiß-rot am Freitag auf 3:3 ausgleichen. "Ich muss mich auf mein Tennis konzentrieren, dann ist alles drinnen", meinte der 25-jährige Niederösterreicher, der froh ist, dass er anfangen kann und so nicht warten muss. "Ich habe gegen Golubjew vor vier Jahren einmal gespielt, aber ich kenne ihn gut von den Turnieren. Er spielt sehr zügig, das wird sicher ein schweres Match."

Bei den Kasachen lässt man sich alle Möglichkeiten offen. "Natürlich hätten wir normalerweise unseren Nummer-1-Spieler eingesetzt. Nach seiner Operation hat er sich sehr gut geholt, aber wegen der Umstände denken wir, dass wir mit Golubjew und Korolew die beste Vorbereitung hatten", sagte der Kapitän Dias Doskarajew und fügte hinzu, "das heißt aber nicht, dass Kukuschkin nicht fit ist, zu spielen."

(Schluss) gw

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