Kerber beendet in Linz ihre Sieg-Durststrecke

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Die topgesetzte Angelique Kerber gewann im Finale des Generali Ladies gegen Ana Ivanović und feierte ihren ersten Sieg nach über einem Jahr. Alexander Peya will mit Bruno Soares erstmals in der Stadthalle triumphieren.

Linz/Wien. Es war ein gelungener Auftritt, den Angelique Kerber beim Generali Ladies in Linz hinlegte. Die topgesetzte Deutsche setzte sich in ihrem ersten Finale auf der Gugl gegen die zweifache Linz-Siegerin Ana Ivanović durch. Nach 1:37 Stunden verwandelte die Weltranglistenzehnte ihren vierten Matchball zum 6:4-7:6-Erfolg.

„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich den Matchball verwertet habe. Es war kein einfaches Match. Jetzt bin ich natürlich sehr sehr glücklich. Danke an mein Team und meine Familie, ihr habt immer an mich geglaubt“, sagte Kerber. Ivanović, die den Titel-Hattrick verpasste, kannte die Gründe für die Niederlage. „Ich war zu passiv, kam nie richtig ins Spiel. Ich hatte meine Chancen, habe sie aber nicht genützt“, sagte die Serbin, deren Turnierresümee dennoch positiv ausfällt. „Die Woche in Linz hat Spaß gemacht. Ich freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.“

Für Kerber, die erst am letzten Tag anstelle der verletzten Petra Kvitova verpflichtet worden war, erwies sich das Gastspiel in Linz damit als voller Erfolg. Nach über einjähriger Durststrecke feierte sie ihren insgesamt dritten Titel auf der WTA-Tour und streifte den Siegerscheck von 40.000 Dollar ein. Im vergangenen Jahr hatte sie in Paris und Kopenhagen gewonnen. Zudem hat sich die 25-Jährige bereits mit dem Viertelfinalsieg gegen Patricia Mayr-Achleitner für die Weltmeisterschaft der besten acht kommende Woche in Istanbul qualifiziert. „Die Freude ist riesengroß, wieder dort spielen zu dürfen. Ich habe nichts zu verlieren.“

Peya gibt in Wien Comeback

Bei dem heute beginnenden Erste-Bank-Open in der Wiener Stadthalle gibt das zweitbeste Doppel der Welt sein Comeback. Alexander Peya meldete sich nach seiner Bauchmuskelverletzung rechtzeitig für das Heimturnier fit und gilt mit seinem brasilianischen Partner Bruno Soares als Topfavorit. In diesem Jahr will Peya endlich seinen ersten Titel holen. Und Soares „schuldet“ ihm diesen Titel sozusagen. Denn in São Paulo haben Peya/Soares in der Heimat des Brasilianers bereits zugeschlagen, nun soll auch der Österreicher bei seinem Heimturnier den Siegespokal holen. „Natürlich müssen wir nach der Verletzung schauen, dass wir unseren Rhythmus finden, und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir da weit kommen – aber das Ziel muss es sein“, lässt Peya keine Ausreden wegen seiner Verletzungspause aufkommen.

Dennoch schwingt bei Peya natürlich ein wenig Vorsicht mit. „Es ist noch immer ein langsames Herantasten, bei so einer Verletzung darf man nichts riskieren, wenn man wieder beginnt“, erklärte der 33-Jährige, der es seit der Verletzung im US-Open-Finale Anfang September ganz langsam angeht. Erst seit eineinhalb Wochen steht er wieder im Training. „Alles noch mit Handbremse – auch im Hinblick auf das Masters“, erklärte Peya. Bei einem erneuten Aufflammen der Verletzung wäre die Saison wohl vorbei, und Peya fiele um ein absolutes Highlight seiner Karriere um. Denn das Duo hat sich für das ATP-World-Tour-Finale der besten acht in London (4. bis 11. November) qualifiziert. Ein Kunststück, das vor ihm auch schon seine Davis-Cup-Kollegen Julian Knowle (2007 in Shanghai/Finale) und Jürgen Melzer (2010 und 2011 in London/jeweils Vorrunden-Out) gelungen ist.

Die Vorfreude auf den großen Auftritt in der O2-Arena von London ist groß bei Peya. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir uns schon qualifiziert haben“, sagt der Wiener, der natürlich gehört hat, wie sehr die Stars in London zelebriert werden. „Ich habe von allen nur mehr als Positives gehört, es muss eine unglaubliche Veranstaltung sein. Deshalb ist die Aufregung unsererseits natürlich sehr groß.“

Peya hat allein heuer mit Soares acht Finali (inkl. US Open) erreicht und die vier Turniere für sich entschieden. Insgesamt hat Peya mit dem Südamerikaner sieben seiner neun Doppel-Titel geholt. In Wien stand Peya 2008 ebenso wie 2003 in Kitzbühel im Endspiel, ein Titel in Österreich fehlt ihm also noch. In Runde eins treffen Peya/Soares auf die tschechisch-australische Paarung Lukas Dlouhy/Paul Hanley. Heute eröffnet Martin Fischer gegen Radek Stepanek.

Im Masters-Finale von Shanghai bezwang der Weltranglistenzweite Novak Djoković den Argentinier Juan Martin del Potro 6:1, 3:6, 7:6 und verteidigte den Titel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2013)

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