0:3 - Österreich scheitert im Daviscup an der Slowakei

TENNIS - ITF, Davis Cup, SVK vs AUT
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Das Doppel Thiem-Peya führte mit 2:0-Sätzen und verlor doch noch das Spiel und damit den Kampf um die Rückkehr in die Weltgruppe.

Bratislava. Die Weltgruppe 2015 geht ohne Österreich in Szene und die ÖTV-Equipe muss sich im Herbst erst die Zugehörigkeit zur Europa-Afrika-Zone I sichern. Diese ernüchternde Bilanz musste die Truppe von Kapitän Clemens Trimmel schon am Samstag in Bratislava ziehen. Alex Peya und Debütant Dominic Thiem hatten das 1:2 im Länderkampf gegen die Slowakei auf dem Schläger, doch die Slowaken stellten auf 3:0.

Peya/Thiem hatten gegen Martin Klizan/Michal Mertinak bereits mit 7:6, 6:3, 4:2 geführt. Doch nach 3:57 Stunden und vielen vergebenen Möglichkeiten unterlag das Duo noch mit 7:6, 6:3, 6:7, 4:6, 4:6. Vom 12. bis 14. September geht es nun nicht in das Weltgruppen-Play-off, sondern auswärts gegen Lettland. Nur bei einem Sieg ist der Klassenerhalt gesichert, bei einer Niederlage ginge es in einem weiteren Länderkampf im Oktober sogar gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit.

Doch daran wollte bei den Österreichern freilich niemand denken, zu frisch war auch die Wunde nach dem völlig unerwarteten 0:3 nach zwei Tagen. „Bis zum 4:2 im dritten Satz haben wir ganz gut gespielt. Es ist sehr schade. So eine Führung darf man nicht vergeben“, meinte Jungstar Thiem. Der 20-jährige Niederösterreicher wollte von der ihm noch fehlenden Davis-Cup-Erfahrung nichts hören. „Mein Debüt hat nicht mitgespielt. Sobald man auf dem Platz steht, denkt man nicht mehr darüber nach“, versicherte er.

Doch Thiem, der ja als Favorit im Debütantenduell gegen den stark aufspielenden Norbert Gombos gleich zum Auftakt verloren hatte, war enttäuscht. „Diese Niederlage jetzt tut mir besonders weh, weil ich das erste Mal dabei bin“, gestand er. Dennoch wollte er den Kopf nicht hängen lassen und kündigte an: „Gegen Lettland muss ein Sieg her.“ Kurioserweise könnte es im Herbst gegen seinen „Stallkollegen„ bei Trainer Günter Bresnik, Ernests Gulbis, gehen.

Der Weltranglisten-Dritte im Doppel, Alex Peya, hatte an der Niederlage ebenfalls zu kauen. „Es ist bitter und tut weh, weil wir die ganzen fünf Sätze viele Chancen gehabt haben, und wir sie nicht nutzen konnten“, meinte der 33-jährige Wiener, der sich an eine Doppel-Niederlage nach so einem Vorsprung gar nicht erinnern kann. „Das muss zuletzt im Einzel gewesen sein.“

ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel wollte dem Doppel keine Vorwürfe machen. „Die Burschen haben alles gegeben, es waren fünf enge Sätze. Ich würde es nicht an der 2:0-Satz- und Breakführung festmachen. Es kann schnell gehen, dass man ein Break bekommt. Das ist aber Tennis. Es war auch nicht das Glück so auf unserer Seite“, erklärte Trimmel.

Er hofft natürlich, dass bis September sich einerseits Thiem im Ranking und spielerisch weiter verbessert und auch der diesmal rekonvaleszente Jürgen Melzer wieder zur Verfügung steht. „Es gilt, nach Niederlagen aufzustehen und stärker zurückzukommen.“
In der Box der Österreicher saß auch wieder Jürgen Melzer, an der Seite seines Bruders Gerald, der in den bedeutungslosen Einzeln am Sonntag voraussichtlich seine Premiere im Team feiern wird. „Wenn man zweieinhalb Sätze eigentlich viel besser ist und dem Sieg schon sehr nahe ist, ist das bitter. Es ist ein bisserl der Faden gerissen“, sagte Jürgen Melzer gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. Er wusste um die Chancen, aber er weiß auch wie man sich als Spieler auf dem Platz fühlt. „Im Endeffekt muss man das irgendwie nach Hause spielen. Aber ich selbst weiß, ich habe auch schon solche Partien verloren. Es sind dann oft zwei, drei Punkte, die das Match wieder drehen.“

Enttäuscht war auch ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb, aber er respektiert auch, dass ein verjüngtes Team auch zu lernen hat. „Wir haben ein junges Team, Dominic war erstmals beim Davis Cup dabei. Ich glaube, dass er sich passabel geschlagen hat“, erklärte Leitgeb. „Man muss das als eine Lernphase sehen. Im Doppel war es leider unglücklich, da haben wir zweimal die Chance gehabt, die Partie zuzumachen und das nicht genützt.“ Man werde die Ursachen für die Niederlage aber in Ruhe kommende Woche analysieren.

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