Wenn die Freundschaft kurze Zeit ruht

TENNIS - ATP, Monte Carlo Masters 2014
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Im Duell zweier guter Freunde besiegte Stanislas Wawrinka seinen Landsmann Roger Federer im Endspiel des Sandplatz-Klassikers von Monte Carlo mit 4:7, 7:6 (5), 6:2.

Monte Carlo/Wien. Roger Federer hätte allen Grund gehabt, seinen Frust in Worten auszudrücken. Auch 2014 war ihm sein erster Titel in Monte Carlo nicht vergönnt, dabei war er im Endspiel nicht etwa an seinem Dauerrivalen Rafael Nadal oder Novak Djokovic gescheitert. Im diesjährigen Endspiel erwies sich ausgerechnet Landsmann Stanislas Wawrinka, über Jahre hinweg im Schatten Federers, als zu stark. Der Weltranglistendritte gewann nach seinem ersten Grand-Slam-Titel in Australien Ende Jänner nun auch ein ATP-1000-Event.

„Ich freue mich sehr für Stan, er hat diesen Sieg verdient“, sagte Federer, den eine enge Freundschaft mit Wawrinka verbindet. „Gegen Roger zu spielen, ist immer etwas eigenartig. Er ist immerhin mein bester Freund auf der Tour“, bemerkte der 29-jährige Wawrinka, der im 15. Duell mit Federer erst zum zweiten Mal als Sieger hervorging. Wenn sich die beiden besten Schweizer Tennisspieler auf dem Platz gegenüberstehen, dann ruht die Freundschaft für kurze Zeit. „Vor und nach dem Match sind wir einfach sehr gute Freunde, aber währenddessen versuche ich alles, um zu gewinnen. Ich bin glücklich, dass ich diesmal das bessere Ende für mich hatte“, lächelte Wawrinka, der seit dem Triumph bei den Australian Open sein neu gewonnenes Selbstvertrauen zur Schau stellt. „Wenn ich mental auf der Höhe bin und auf dem Court alles gebe, dann weiß ich, dass ich jeden Spieler schlagen kann.“

Der Triumph im Monte Carlo Country Club bescherte „Stan the Man“ neben 549.000 Dollar Preisgeld auch 1000 Punkte für die Weltrangliste, womit er seinen dritten Rang weiter festigte. Im „Race“, der Jahreswertung, ist Wawrinka vor Djokovic und Federer sogar die Nummer eins.

Kampf um ÖTV-Nummer-eins

Während das Schweizer Duo diese Woche pausiert, sucht Rafael Nadal in den kommenden Tagen nach seiner Sandplatz-Form. Beim ATP-500-Turnier in Barcelona ist der Spanier Titelverteidiger und neben David Ferrer der einzige Top-10-Spieler im Hauptbewerb.

Aus österreichischer Sicht begann das mit über 2,1 Millionen Euro dotierte Turnier am Montag perfekt. Dominic Thiem bezwang nach überstandener Qualifikation in der ersten Runde den routinierten Tschechen Radek Stepanek (ATP 41) mit 6:4, 6:4 und machte dabei im zweiten Satz einen 1:4-Rückstand wett. Nächster Gegner ist der Spanier Marcel Granollers, auf Position 31 geführt.

Thiem könnte ab Montag Österreichs Nummer eins sein, sollte er in Barcelona weiter kommen als Jürgen Melzer. Dieser trifft heute zum Auftakt auf den Kasachen Michail Kukuschkin. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2014)

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