Treffen der Giganten: Djoković fordert Nadal

Im French-Open-Finale steht sehr viel auf dem Spiel.

Paris. Zweifellos bleibt Rafael Nadal der Favorit auf den Titel bei den French Open in Paris. Der topgesetzte Spanier, der am Sonntag (15 Uhr/live Puls 4, Eurosport) seinen insgesamt neunten bzw. fünften Titel en suite in Roland Garros holen will, zeigte im Halbfinale gegen Andy Murray eine makellose Leistung. Für Finalgegner Novak Djoković spricht: Er hat die bisher letzten vier Duelle gewonnen.

Die Art und Weise, in der Nadal bei für ihn endlich wieder schönem Wetter am Freitag in Paris Wimbledon-Sieger Murray mit 6:3, 6:2, 6:1 vom Platz fegte, beeindruckte die Tenniswelt. „Das war wahrscheinlich das beste Match meiner Sandplatzsaison. Ich habe auf einem sehr hohen Niveau gespielt“, war Nadal hochzufrieden mit seiner Vorstellung. Und es ist kein Geheimnis, dass die warmen und trockenen Bedingungen in Paris sein Spiel bevorzugen. „Das Wetter ist so für mich viel besser. Der Ball fliegt schneller in der Luft und nimmt mehr Topspin an“, erklärte der 28-jährige Nadal, dem die Vorhersagen für Sonntag ähnliches Wetter versprechen.

„Novak ist sicher sehr motiviert, weil er Roland Garros zum ersten Mal gewinnen will. Gleichzeitig hat er aber auch den Druck“, erklärte Nadal. Allerdings wolle auch er zum neunten Mal gewinnen. „Ich sehe da keinen großen Unterschied.“

Djoković kommt aufgrund der jüngsten direkten Duelle mit gestärktem Selbstvertrauen auf den Center Court von Roland Garros. Vor allem der 4:6, 6:3, 6:3-Erfolg im Finale von Rom Mitte Mai macht ihm Mut. „Ich werde versuchen, aggressiv zu spielen, weil das die einzige Möglichkeit ist, gegen ihn zu gewinnen“, sagte der Weltranglistenzweite. Nadal sieht Djoković mental gesehen aufgrund der vergangenen vier Siege bei ihrem Kräftemessen im Vorteil. Doch auf der Anlage in Roland Garros spielt Nadal immer sein bestes Tennis, vor allem auf dem riesigen Center Court. „Auf diesem Platz fühlt er sich sehr wohl, das ist einer der Gründe für seinen Erfolg hier“, erklärt Djoković. Und auch wenn er die bisherigen vier Aufeinandertreffen im Südwesten von Paris gegen Nadal verloren hat, so zieht der bisher sechsfache Major-Sieger auch Positives daraus.

„Vor allem jene Partie vergangenes Jahr, als ich im fünften Satz bei 4:3 auf das 5:3 serviert habe. Das war sehr knapp“, erinnerte sich Djoković an das 7:9 im Vorjahrshalbfinale. „Er ist nicht unschlagbar“, sagt Djoković mit Recht. Immerhin hat er in bisher 41 Begegnungen 19-mal gewonnen, 22-mal verloren. In bisher sechs Major-Finale gegeneinander steht es 3:3.

Nadal geht bereits auf seinen 14. Grand-Slam-Titel los, er könnte also mit dem legendären Pete Sampras gleichziehen. Auch für Djoković steht einiges auf dem Spiel, denn er könnte als erst achter Mann der Tennisgeschichte den Karriere-Grand-Slam schaffen. Ihm fehlt nur noch Paris auf seiner Major-Erfolgsliste. Letztlich ist das mit Spannung erwartete Finale auch ein Duell um die Nummer eins. Verliert Nadal, muss er den Platz für Djoković räumen.

Finalniederlage. Lucas Miedler hat am Samstag sein drittes Junioren-Doppel-Finale bei einem Major-Turnier bestritten und zum zweiten Mal verloren. An der Seite des Australiers Akira Santilla musste sich der Niederösterreicher den französischen Lokalmatadoren Benjamin Bonzi/Quentin Halys mit 3:6, 3:6 geschlagen geben.

„Sie waren heute einfach besser“, sagte Miedler, der Anfang des Jahres mit Santillas Landsmann Bradley Mousley die Australian Open der Junioren gewonnen hat.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.06.2014)

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