US Open: Der logische Favorit heißt Federer

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Nadal sagte ab, Djokovic schwächelte zuletzt - Roger Federer gilt deshalb als Topfavorit auf den Titel beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Noch vor Jahresfrist hätte man dies wohl kaum für möglich gehalten: Roger Federer ist aufgrund seiner Leistungsentwicklung und auch jener der Konkurrenz für die am Montag beginnenden US Open in New York der Topfavorit. Der 33-jährige Schweizer reiste mit dem Selbstvertrauen seines 80. Karriere-Titelgewinns aus Cincinnati in den "big apple". Schärfster Widersacher wird wohl Novak Djokovic sein.

Der große Zuschauer ist wie schon vor zwei Jahren Rafael Nadal. Der Weltranglisten-Zweite aus Spanien hat seit seinem Wimbledon-Achtelfinal-Aus am 1. Juli kein Tour-Match bestritten und verletzte sich Ende Juli am rechten Handgelenk. Nach Absagen für Toronto und Cincinnati musste Nadal am Montag schweren Herzens auch für die US Open canceln.

Und Wimbledon-Champion Djokovic (übrigens nach Fünfsatz-Finalsieg über Federer) lief es seit seinem Triumph an der Church Road auch nicht mehr. Es folgte die Hochzeit mit seiner schwangeren Freundin Jelena Ristic und seither gab es lediglich zwei Siege und zwei Niederlagen. Allerdings vermag sich Djokovic bei Majors zu steigern und der 2011-Sieger stand seit 2010 jedes Mal im Endspiel in Flushing Meadows, das übrigens fix erst am Montag (8. September) ausgetragen wird.

"Ich fühle mich richtig gut"

Auch Andy Murray hat an Dominanz klar verloren und war zuletzt im Viertelfinale von Cincinnati gegen Federer chancenlos. Gute Form zeigte Jo-Wilfried Tsonga mit dem Finalsieg in Toronto über Federer, scheiterte dann aber übermüdet in Runde eins von Cincinnati. Federer hat also eine gute Chance, endlich den so ersehnten 18. Major-Titel zu holen - es wäre der erste seit Wimbledon 2012. "Ich fühle mich richtig gut, habe keinerlei Beschwerden und kann mich frei bewegen", sagte Federer nach seinem Turniersieg zuletzt glücklich.

Das war nicht immer so, vor allem im vergangenen Jahr schleppte sich die langjährige Nummer eins von einem Wehwehchen zum nächsten. "Letztes Jahr hatte ich zu diesem Zeitpunkt viel Arbeit vor mir. Dieses Mal werde ich New York genießen können", weiß der Eidgenosse, der im Vorjahr schon im Achtelfinale ausgeschieden war. Sein Landsmann Stan Wawrinka ist aktueller Australian-Open-Sieger und als Nummer drei gesetzt und hatte 2013 mit dem Semifinale sein bisher bestes Abschneiden beim letzten "Slam".

Williams peilt Titel-Hattrick an

Bei den Damen wird einmal mehr alles über Serena Williams laufen. Die 32-jährige US-Amerikanerin geht im New Yorker Stadtteil Queens auf den Titel-Hattrick los, und könnte 15 Jahre nach ihrem ersten Erfolg auf heimischen Boden den sechsten großen Coup bei den US Open schaffen.

Spielt sie in Hochform, wird sie schwer zu schlagen sein. Seit ihrem überraschenden Drittrunden-Aus in Wimbledon hat sie schon wieder die Turniere in Stanford und Cincinnati gewonnen, dazwischen war unerwartet im Montreal-Halbfinale gegen ihre Schwester Venus Endstation.

Schärfste Herausforderinnen sollten Maria Scharapowa, Simona Halep und vielleicht Ana Ivanovic werden. Die zuletzt zweifache New-York-Finalistin Viktoria Asarenka ist außer Form, Li Na tritt verletzt nicht an.

Keine großen Stücke darf man aus österreichischer Sicht erwarten: Bei den Herren sind mit Dominic Thiem, Jürgen Melzer und Andreas Haider-Maurer drei Herren fix dabei, bei den Damen vertreten Yvonne Meusburger und Patricia Mayr-Achleitner Rot-weiß-rot.

ÖTV-Asse ohne große Erwartungen

Thiem ist erstmals bei den Erwachsenen bei dem Großturnier am Start, vor einem Jahr schlug er sich noch auf Futures und Challengern herum. Der Kitzbühel-Finalist musste allerdings in Toronto und Cincinnati auf Hardcourt zuletzt Lehrgeld bezahlen. Thiem schlug sich danach "vier bis fünf Stunden täglich" gemeinsam mit Ernests Gulbis und Coach Günter Bresnik in der Nähe von New York auf das letzte Major des Jahres ein. "Das ist jetzt sicher die erste wirklich schwere Phase in meinem ersten Jahr. Aber ich muss eben lernen, auch damit umzugehen und da wieder rauszukommen", erklärte Thiem zuletzt auf seiner Facebook-Seite.

Noch schlechter lief es für den 33-jährigen Jürgen Melzer, der zuletzt in Winston-Salem als Titelverteidiger die fünfte Erstrunden-Niederlage en suite einstecken musste und zudem am Montag aus den Top 100 fällt. Für alle ÖTV-Spieler gilt: Eine gute Auslosung am (heutigen) Donnerstagabend (18.00 Uhr MESZ) ist mehr denn je erwünscht.

(APA)

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