Ja zu Schottland: Murray erntet Shitstorm

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Andy Murray bekannte sich zu den Unabhängigkeitsbefürwortern und wurde dafür auf Twitter ordentlich angegriffen.

Buchstäblich in letzter Sekunde ins Lager der Unabhängigkeitsbefürworter gewechselt ist der schottische Tennis-Star Andy Murray (27). Der "Negativismus" der Nein-Kampagne habe ihn dazu bewogen, seine Meinung zu ändern, twitterte Murray am Donnerstag. Wie zum Beleg für seine Aussage erntete der Wimbledon-Sieger des Vorjahres einen Shitstorm.

"Ein großer Tag für Schottland heute. Der Negativismus der Nein-Kampagne in den vergangenen Tagen hat meine Meinung völlig verändert. Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Machen wirs!", teilte der Weltranglisten-Elfte über Twitter mit. Noch im Juni hatte er den schottischen Premierminister Alex Salmond dafür kritisiert, dass er bei seinem Wimbledon-Sieg im Vorjahr eine schottische Fahne hinter ihm hochgehalten hatte. Murray hatte damals als erster Brite seit sieben Jahrzehnten auf dem "Heiligen Rasen" in Wimbledon gewonnen. Im August sagte Murray in einem Zeitungsinterview, dass er nicht mit einer Ja-Mehrheit rechne. Sollte es unabhängig werden, "würde ich wohl für Schottland spielen", fügte er hinzu.

Murrays Twitter-Botschaft verbreitete sich wie ein Lauffeuer im sozialen Netzwerk und wurde von den Unabhängigkeitsbefürwortern begierig aufgegriffen. Zwischen Ärger und Hass pendelten die mit Schimpfwörtern gespickten Reaktionen britischer Twitter-Nutzer. Einer von ihnen trieb es aber besonders weit. "Ich wünschte, Du wärst in Dunblane getötet worden", spielte er auf das Schulmassaker in der gleichnamigen schottischen Kleinstadt im Jahr 1996 an. Murray war der Bluttat mit 17 Toten als neunjähriger Schüler nur knapp entkommen.

(APA/dpa)

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