Federer-Erfolg besiegelte ersten Davis-Cup-Titel für Schweiz

Switzerland's Roger Federer reacts after he defeated France's Richard Gasquet during their Davis Cup final singles tennis match at the Pierre-Mauroy stadium in Villeneuve d'Ascq
Switzerland's Roger Federer reacts after he defeated France's Richard Gasquet during their Davis Cup final singles tennis match at the Pierre-Mauroy stadium in Villeneuve d'AscqREUTERS
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Schweiz ist erstmals Daviscup-Sieger, Superstar Roger Federer ist damit am Ziel seiner Träume angelangt. Sein Sieg gegen Richard Gasquet stellte den Triumph sicher.

Lille. Roger Federer schaffte einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere. Er besiegelte den ersten Davis-Cup-Titel für die Schweiz besiegelt. Der Weltranglisten-Zweite gewann in Lille gegen den Franzosen Richard Gasquet klar mit 6:4, 6:2 und 6:2 und holte damit den entscheidenden dritten Punkt zum 3:1-Erfolg der Schweizer über Gastgeber Frankreich im Finale des Davis Cups.
Federer verwandelte nach 1:52 Stunden seinen ersten Matchball und erfüllte sich damit einen langersehnten Traum: Der Gewinn des prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerbs war neben Einzelgold bei Olympia der einzige große Titel, der dem 33-Jährigen in seiner Sammlung noch fehlte.

Der 17-fache Grand-Slam-Sieger schüttelte am Sonntag seine Rückenprobleme ab und zeigte sich auf von seiner Einzelniederlage gegen Gael Monfils am Freitag erholt. Dazwischen hatte er am Samstag gemeinsam mit Stan Wawrinka das Doppel gegen Gasquet und Julien Benneteau mit 6:3, 7:5 und 6:4 gewonnen.

„Freue mich für das Team“

Vor der Rekordkulisse von 27.448 Zuschauern in Lille war der Jubel des Schweizer Teams, das auf den Platz stürmte und sich in den Armen lag, entsprechend groß. „Wir haben hart darum gekämpft. Ich habe fast 15 Jahre lang für diese heutige Partie gearbeitet“, sagte Federer. „Ich bin froh, dass ich die Nerven behalten habe und dann gut gespielt habe, wenn es besonders wichtig war. Ich freue mich für das gesamte Team.“ Es wäre nicht Federer, wenn er selbst im Moment des Triumphs nicht seine Teamkollegen in den Vordergrund rücken würde. „Ich bin wirklich glücklich für alle Burschen“, sagte Federer. „Stan hat in den Jahren so viel Einsatz gezeigt und er hat unglaublich gespielt an diesem Wochenende. Das hat mir die Möglichkeit heute gegeben“, sagte Federer über seinen Doppelpartner, mit dem er Gold im Olympischen Doppelbewerb 2008 in Peking gewonnen hatte.

Federer war dem Davis Cup nicht immer zur Verfügung gestanden, so auch im Vorjahr als es im Play-off gegen Ecuador gegen den Abstieg gegangen war. Darum trat Federer auch beiseite und ließ Kapitän Severin Lüthi und Wawrinka die Ehrenrunde mit der Davis-Cup-Trophäe drehen.

Dabei war Frankreich siegessicher gewesen. Selbst der französische Präsident Francois Hollande war nach Lille gekommen, um seine Nation siegen zu sehen. Doch am Ende mussten die Franzosen die Überlegenheit der Schweiz zur Kenntnis nehmen.

Die Bedeutung dieses Titels für die Schweiz ist enorm, denn noch nie hatte sich Österreichs westlicher Nachbar in einer Weltsport-Art einen Titel geholt: Weder im Fußball noch im Eishockey oder auch nicht als Equipe im Springreiten hatte es jemals Gold gewonnen. (red.)

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