Australian Open: Djokovics Suche nach der Leichtigkeit

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AUSTRALIA TENNIS AUSTRALIAN OPEN GRAND SLAM(c) APA/EPA/Barbara Walton (Barbara Walton)
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Novak Djoković hatte im Halbfinale der Australian Open mit sich und Titelverteidiger Stan Wawrinka zu kämpfen, setzte sich aber in fünf Sätzen durch. Im Finale trifft er auf Andy Murray.

Melbourne/Wien. Die Erwartungshaltung der Zuschauer in Melbourne war hoch, hatten die Protagonisten doch in den vergangenen beiden Jahren beste Eigenwerbung betrieben. Letztlich konnte das Halbfinale der Australian Open zwischen Novak Djoković und Stan Wawrinka zwar nicht an die epischen Fünf-Satz-Duelle von 2013 (12:10 für Djoković) und 2014 (9:7 für Wawrinka) anknüpfen, die fast 15.000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena bekamen dennoch über drei Stunden beste Unterhaltung geboten.

Diesmal machte der Weltranglistenerste aus Serbien im entscheidenden Satz kurzen Prozess, mit 7:6 (1), 3:6, 6:4, 4:6, 6:0 setzte er Wawrinkas Traum von der Titelverteidigung ein Ende und steht zum fünften Mal im Endspiel. Am Sonntag (9.30 Uhr, live Eurosport) wartet der Brite Andy Murray.

Drittes Finale gegen Murray

Im bisherigen Turnierverlauf hatte Djoković eindrucksvoll aufgespielt, keinen Satz verloren und nur ein einziges Break kassiert. Von dieser Souveränität war beim 17. Sieg im 20. Duell gegen Wawrinka aber lange nichts zu sehen. Der Serbe spielte fehlerhaft und unkonstant, bewies aber einmal mehr sein Talent, sich aus verworrenen Situationen zu befreien. Im ersten Satz zertrümmerte er nach dem Serviceverlust erst den eigenen Schläger und kämpfte sich dann zurück, im vierten vergab er eine 2:0-Führung und drei Breakbälle, um dann im fünften die passende Antwort zu geben. „Ich habe nicht auf dem Niveau gespielt, das ich spielen wollte und mir damit das Leben selbst schwer gemacht. Ich bin einfach nur froh, durchgekommen zu sein“, bekannte Djoković. Wawrinka konnte seine Chancen nicht nutzen, auch er war von der Bestform weit entfernt – 69 unerzwungene Fehler zeugten davon. „Ich bin mental und körperlich am Ende“, erklärte der Schweizer. „Wir haben beide nicht unser bestes Tennis gezeigt, aber er hat gut genug gespielt, um zu gewinnen.“

Djoković spielt gegen Murray in seinem 15. Major-Finale um seinen fünften Melbourne-Titel. „Ich muss mein bestes Match des Turniers spielen, um zu gewinnen“, meinte der Serbe, der im Head-to-Head mit 15:8 führt und im Vorjahr alle vier Duelle für sich entschieden hat. Für Murray ist es das vierte Endspiel in Down Under, allerdings wartet er noch auf den ersten Titelgewinn. 2011 und 2013 war er jeweils Djoković unterlegen.

Bereits heute (9.30 Uhr, live Eurosport) spielen Serena Williams und Marija Scharapowa um den Titel. Die beiden treffen erstmals seit den French Open 2013 in einem Major-Finale aufeinander. Geht es nach der Statistik, ist die Weltranglistenerste aus den USA die klare Favoritin, hat sie doch alle 15 Duelle seit 2004 gewonnen und führt im Head-to-Head mit 16:2.

Im ÖTV wurde unterdessen Stefan Koubek zum Nachfolger von Clemens Trimmel als Davis-Cup-Kapitän bestellt. Der 38-jährige Kärntner, der seine aktive Karriere vor rund dreieinhalb Jahren beendet hat, erhielt vorerst einen Vertrag bis Jahresende. Der erste Wettkampf wartet Anfang März mit dem Auswärtsmatch in Schweden.

ERGEBNISSE AUSTRALIAN OPEN

Herren, Halbfinale: Novak Djoković (SRB-1) – Stan Wawrinka (SUI-4) 7:6, 3:6, 6:4, 4:6, 6:0.


Doppel, Finale:Mattek-Sands/Safarova (USA/CZE) – Chang/Zheng (TPE/CHN) 6:4, 7:6 (5).


Mixed, Halbfinale: Mladenovic/Nestor (FRA/CAN-3) – Mirza/Soares (IND/BRA-1) 3:6, 6:2, 10:8, Hingis/Paes (SUI/IND-7) – Hsieh/Cuevas (TPE/URU) 7:5, 6:4.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2015)

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