Tennis: Melzer verliert, Haider-Maurer gewinnt

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Nach dem ersten Tag des Daviscup-Duells zwischen Schweden und Österreich steht es 1:1. Das Doppel am Samstag bekommt besondere Bedeutung.

Das Daviscup-Duell der Europa-Afrika-Zone I im schwedischen Örebro hatte für Österreich denkbar schlecht begonnen. Jürgen Melzer verlor das Auftaktspiel gegen Lokalmatador Elias Ymer 4:6, 3:6, 6:3, 6:2, 3:6, das ÖTV-Team stand damit nach Spiel eins unter unerwartetem Druck. Anschließend stellte Andreas Haider-Maurer gegen Christian Lindell durch ein 6:3, 6:4, 6:2 auf 1:1.


Melzer (ATP 84) und Ymer (ATP 189) trennen nicht nur über 100 Ränge in der Weltrangliste, sondern auch 15 Jahre an Alter und Erfahrung. Doch eben diese spielte in diesem ungleichen Kräftemessen keine Rolle, nach den ersten beiden Sätzen drohte Melzer eine noch deutlichere Niederlage. „Da war ich viel zu fehleranfällig“, wusste der Routinier, der sich danach etwas zu steigern vermochte. Er gewann die Sätze drei und vier, musste im fünften aber zugleich ein letztlich vorentscheidendes frühes Break hinnehmen.

Dem 33-Jährigen fehlt es nach den jüngsten Enttäuschungen auf der ATP Tour an Selbstvertrauen, wie er gestand. „Es ist extrem bitter, wenn man sich so herankämpft und noch verliert. Es ist wieder eine am Deckel, aber das muss man abschütteln.“ Melzer greift bereits heute an der Seite von Alexander Peya wieder zum Schläger. Im Doppel (14 Uhr, live in ORF Sport Plus) trifft man auf das im Daviscup noch ungeschlagene Duo Johan Brunström/Robert Lindstedt.


Dass Österreich nach dem ersten Tag noch immer eine realistische Erfolgschance hat, ist Andreas Haider-Maurer zu verdanken. Der Niederösterreicher, der die ÖTV-Equipe bei diesem Länderkampf erstmals in seiner Karriere anführt, wurde gegen Christian Lindell seiner Favoritenrolle vollauf gerecht. Im Gegensatz zu Melzer verfügt Haider-Maurer derzeit über das so notwendige Selbstvertrauen, er hatte erst vor zwei Wochen beim ATP-500-Turnier in Rio de Janeiro das Halbfinale erreicht.

Ticket-Eklat in Serbien


In der Daviscup-Weltgruppe brachte Novak Djoković im Duell zwischen Serbien und Kroatien den Gastgeber standesgemäß in Führung. Der Weltranglistenerste besiegte Mate Delić ohne Probleme 6:3, 6:2, 6:4. Dem Länderkampf, der in der 65.000-Einwohner-Stadt Kraljevo stattfindet, ging ein Eklat voraus. Von den 3350 Tickets sollen laut Medienberichten nur 107 in den freien Verkauf gegangen sein. Den Großteil sollen sich im Vorfeld allen voran Schwarzmarkthändler gesichert haben, der freie Verkauf war nach nur 13 Minuten beendet.

Djoković reagierte darauf verärgert. „Ich bin extrem enttäuscht. Es ist unmöglich, dass die Karten in nur 13 Minuten weg sind. Es ist offensichtlich, dass jemand eine kriminelle Tat begangen hat.“ Serbiens Innenminister Nebošja Stefanović soll laut einem Bericht des Schweizer „Blick“ eine Untersuchung der Causa beantragt haben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2015)

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