Serena Williams verhindert Wimbledon-Aus nur mit Mühe

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BRITAIN TENNIS WIMBLEDON 2015 GRAND SLAM(c) APA/EPA (ANDY RAIN)
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Die topgesetzte US-Amerikanerin besiegte die Britin Heather Watson. Im Achtelfinale spielt Serena Williams nun gegen ihre große Schwester Venus.

Serena Williams hat am Freitagabend nur mit große Mühe eine sensationelle Niederlage verhindert. Die topgesetzte US-Amerikanerin besiegte die groß aufspielende Britin Heather Watson in der 3. Wimbledon-Runde nach 2:14 Stunden 6:2,4:6,7:5 und stand dabei schon mit einem Fuß im Aus. Doch Williams darf weiter vom "Grand Slam" träumen. Im Achtelfinale spielt sie nun gegen ihre große Schwester Venus.

"Sie hätte sogar gewinnen müssen"

"Sie hat unglaublich gespielt, da konnte ich streckenweise nichts machen", gestand Williams nach dem harterkämpften Einzug in die Runde der letzten 16. "Sie hätte sogar gewinnen müssen, sie war schon zwei Breaks vorne", erinnerte Williams an den 0:3-Rückstand im dritten Satz. Bei 5:4 für Watson servierte die Weltranglisten-59. zur Sensation auf. Doch Williams fightete zurück, hetzte ihre Gegnerin von einer Ecke in die andere und schaffte den 24. Sieg bei einem Major en suite.

Zur Neuauflage des "Sister Acts" gegen Venus meinte Williams: "Sie ist aktuell in besserer Verfassung als ich. Eine von uns kommt ins Viertelfinale, das ist gut." Williams hat der Reihe nach die US Open, die Australian Open und zuletzt die French Open gewonnen und hofft an der Church Road auf den "Serena Slam".

Die anderen Topstars waren zuvor mit weit weniger Mühe weitergekommen. Novak Djokovic qualifizierte sich ebenso wie auch French-Open-Sieger Stan Wawrinka ohne Satzverlust für das Achtelfinale. Der topgesetzte Serbe fertigte den Australier Bernard Tomic mit 6:3,6:3,6:3 ab, der als Nummer vier gereihte Schweizer kam gegen Thiem-Bezwinger Fernando Verdasco (ESP) beim 6:4,6:3,6:4 ebenfalls nie in Gefahr.

Djokovic bekommt es nun im Kampf um das Viertelfinale mit dem Südafrikaner Kevin Anderson zu tun, "Stan the man" trifft auf den Belgier David Goffin.

Djokovic gab Autogramm auf Prothese

Djokovic erfüllte nach dem Match einen ungewöhnlichen Autogrammwunsch: Ein Fan hatte ihm eine Prothese überreicht. "Dieser Herr gab mir sein künstliches Bein und meine Unterschrift darauf wird ihn sich besser fühlen lassen", scherzte Djokovic, der für die zweite Turnierphase guter Dinge ist. "Ich hatte gehofft, dass ich mit Fortgang des Turniers immer besser spiele und das passiert auch. Ich habe immer mehr Selbstvertrauen", erklärte der Schützling von Boris Becker.

Auch Wawrinka war vollauf zufrieden. "Bis jetzt läuft es perfekt", meinte der Schweizer. "Mit drei Siegen in drei Sätzen in die zweite Woche: Besser könnte es nicht sein."

In der dritten Runde ausgeschieden sind die beiden Überraschungs-Halbfinalisten des Vorjahres: Der bulgarische Freund von Maria Scharapowa, Grigor Dimitrow, unterlag dem Franzosen Richard Gasquet in drei Sets, der als Nummer 7 gesetzte Kanadier Milos Raonic dem aufstrebenden Nick Kyrgios in vier. Der 20-jährige Australier hatte bereits vor zwölf Monaten mit einem Sieg gegen Rafael Nadal überrascht, ehe er im Viertelfinale an Raonic scheiterte. Nun gelang ihm in vier Sätzen die Revanche - auch dank 34 Assen.

Bei den Damen kam die Russin Maria Scharapowa durch ein 6:4,6:3 gegen Irina-Camelia Begu aus Rumänien weiter. Im Achtelfinale steht auch French-Open-Finalistin Lucie Safarova. Die Tschechin setzte sich gegen Sloane Stephens aus den USA 3:6,6:3,6:1 durch.

Das Aus kam hingegen für die frühere US-Open-Siegerin und Bad-Gastein-Starterin Sam Stosur. Die als Nummer 22 gesetzte Australierin erlitt gegen die US-Amerikanerin Coco Vandeweghe eine bittere 2:6,0:6-Niederlage.

Aus österreichischer Sicht durfte sich Alexander Peya an der Seite von Bruno Soares (BRA) über den Einzug ins Doppel-Achtelfinale freuen. Das als Nummer 8 gesetzte Duo besiegte die Weißrussen Sergej Betow/Aliaksander Burij 6:1,7:6(6),4:6,6:1. Eine bittere Niederlage setzte es hingegen für den 41-jährigen Julian Knowle. Der Vorarlberger verpasste nach einem 3:36-Stunden-Kampf an der Seite von Andre Begemann (GER) gegen das als Nummer 4 gesetzte Paar Jean-Julien Rojer/Horia Tecau (NED/ROM) mit einem 6:1,6:3,4:6,2:6,13:15 das Achtelfinale. Für Jürgen Melzer ist der Mixed-Bewerb an der Seite von Barbora Strycova (CZE) bereits nach dem ersten Auftritt vorbei.

(APA/Reuters/Si/dpa)

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