Kitzbühel: Turnierdirektor Antonitsch atmet auf

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Nach dem Triumph von Dominic Thiem in Umag ist der erste ÖTV-Heimsieg bei den Generali Open seit Thomas Muster keine Utopie mehr.

Der Davis Cup in Kitzbühel war für Österreichs Jungstar Dominic Thiem sehr unerfreulich. Dies ließ auch beim Turnierdirektor des nunmehr wieder als "Generali Open" ausgetragenen ATP-Turniers in der Gamsstadt Sorgenfalten entstehen. Doch die sensationelle Rückkehr des 21-Jährigen, der gleich in der Woche darauf in Umag sein zweites Turnier gewonnen hat, ließ Alexander Antonitsch aufatmen.

Der 48-jährige Kärntner ist seit fünf Jahren Turnierboss des am Montag beginnenden Traditionsturniers in Kitzbühel und er war heilfroh, dass Thiem in dem kroatischen Urlaubsort so schnell den Turnaround geschafft hat. Mit dem Ziel, so schnell wie möglich wieder seinen Spielfluss zu finden, war der schwer enttäuschte Thiem vom Davis-Cup-Schauplatz abgereist. Schon eine Woche stemmte er seinen zweiten Siegespokal auf der ATP-Tour gen Himmel.

Antonitsch nötigte diese Leistung größten Respekt ab. "Aufstehen ist im Sport das Wichtigste. Ich kenne nicht wenig Spieler, die nach so einer Davis-Cup-Erfahrung wochenlang eine echte Formkrise gehabt und sich schwer erholt haben", erklärte Antonitsch.

Ticketverkauf gestiegen

Wenige Tage vor Beginn des mit 494.310 Euro dotierten Events weiß Antonitsch freilich, dass gerade Vorjahresfinalist Thiem für sein Turnier sehr wichtig ist. "Am Montag und Dienstag haben die Leute angerufen und haben gefragt, wann er spielt", erzählte der Kärntner, der sich über einen um 15 Prozent gestiegenen Ticketvorverkauf freuen darf.

Mit Andreas Haider-Maurer, der sich beim Davis Cup in Kitz in sehr guter Verfassung gezeigt hat, und den dank Wildcards im Bewerb befindlichen Jürgen Melzer und Dennis Novak hat Österreich mindestens drei weitere Eisen im Feuer. Doch Thiem überstrahlt als aktuell bereits auf Platz 24 gekletterter Jungstar freilich die heimische Konkurrenz. Der erste Heimsieg eines Österreichers in Kitzbühel seit Thomas Muster vor nicht weniger als 22 Jahren ist keine Utopie mehr.

"Klar wird es das Ziel von Dominic sein, wenn ich zwei Turniere in einem Jahr auf Sand gewonnen habe und letztes Jahr hier im Finale war, dass ich vielleicht noch eines drauf setze", sagte Antonitsch, der aber vor einem sehr dichten Feld warnt. Thiem figuriert - vorbehaltlich etwaiger Änderungen in der Gesetztenliste - hinter seinem Vorjahres-Bezwinger im Endspiel, den Belgier David Goffin, als Nummer zwei der Veranstaltung.

Eine Wildcard noch zu vergeben

Trotz des Vorjahresfinales sind freilich die Erinnerungen an die zwei Davis-Cup-Niederlagen Thiems noch recht frisch. Antonitsch beruhigt aber: "Dominic kriegt wieder die Bedingungen, die er beim Turnier letztes Jahr gehabt hat. Wir spielen wieder mit denselben Bällen, der Platz wird auch wieder so hergerichtet." Für den Davis Cup sei es der Wunsch gewesen, sehr viel Sand auf dem Court zu haben, dieser sei nun wieder entfernt worden.

Vorbehaltlich etwaiger Absagen wie zuletzt durch den Weltranglisten-Elften Gilles Simon aus Frankreich, der für Hamburg und Kitzbühel wegen einer Fußverletzung passen musste, kann sich das Tableau in Kitzbühel durchaus wieder sehen lassen. Antonitsch erwartet einen cut-off (letzter direkt qualifizierter Spieler, Anm.) bei etwa ATP-Rang 70.

Noch zu vergeben ist die dritte Wildcard, die allerdings Turnier-Lizenzgeber Octagon innehat. Die US-Agentur hatte im Vorjahr eine gute Nase bewiesen und dem späteren Turniersieger Goffin die letzte Wildcard zugestanden.

(APA)

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