Die großen Träume des Big Apple

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Drei Österreicher stehen im Hauptbewerb der US Open. Die Favoriten sind freilich andere: Djoković ist der Mann, den es zu schlagen gilt.

New York. Als erster Österreicher wird Andreas Haider-Maurer bei den US Open ins Geschehen eingreifen. Die Nummer 52 der Tennis-Weltrangliste wird seine Auftaktpartie beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres in der Nacht auf Dienstag bestreiten. Gegner ist Vasek Pospisil, Nummer 45 der Welt. Der Kanadier führt im direkten Duell 1:0. Gewinnt Haider-Maurer, wartet wohl der topgesetzte Novak Djoković.

Am Dienstag trifft Jürgen Melzer nach seiner erfolgreichen Qualifikation auf Dennis Kudla. Der US-Amerikaner liegt als 74. der Weltrangliste 57 Plätze vor Melzer. Das bisher einzige Duell hat allerdings der Österreicher für sich entschieden. Sollte sich Melzer erneut durchsetzen, ist voraussichtlich Tomáš Berdych, die Nummer sechs des Turniers, sein nächster Gegner. Im Achtelfinale des Vorjahres hatte Berdych den Erfolgslauf von Dominic Thiem gestoppt. Der als Nummer 20 erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier gesetzte ÖTV-Jungstar trifft am Dienstag auf den Spanier Daniel Gimeno-Traver, Nummer 76 der Welt.

Federer nimmt Hilfe an

Den Sieg werden sich andere untereinander ausmachen. Djoković, Roger Federer und Andy Murray sind die großen Favoriten in New York. Der Serbe ist mit sechs Turniersiegen der überragende Spieler der Saison, doch sowohl Murray als auch Federer haben den Weltranglistenersten bei ihren Masters-Siegen in Montreal und Cincinnati zuletzt geschlagen. Für Djoković kein Grund zur Beunruhigung. „Ich versuche, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, mich vorzubereiten und besser zu werden“, meinte die Nummer eins. Nach Melbourne und Wimbledon nimmt Djoković seinen dritten Major-Titel in Angriff, erste Hürde ist der Brasilianer João Souza (89.).

Federer liegt nach seinem Triumph in Cincinnati wieder auf Platz zwei der Weltrangliste. Der Schweizer wird daher frühestens im Endspiel am 13. September auf Djoković treffen. „Ehrlich gesagt, schaue ich nicht so weit nach vorn, ich bin hier seit 2009 nicht mehr im Finale gestanden“, meinte der 34-Jährige. Doch Federer ist in Topform angereist, in Cincinnati kassierte er kein einziges Break, beim Return agierte er so aggressiv wie nie. Ein Ergebnis seiner Arbeit mit Coach Stefan Edberg, wie der fünffache US-Open-Champion (2004–2008) erklärt: „Stefan hat mir im großen Stil geholfen.“

Murray hat wohl die härteste Auslosung der Topfavoriten. Gleich in der ersten Runde wartet der australische Jungstar Nick Kyrgios (37.), der nach seinem verbalen Eklat gegen French-Open-Sieger Stan Wawrinka in New York unter besonderer Beobachtung steht.

Marin Čilić muss sich wohl damit abfinden, dass bei den US Open seit Federers Serie keine Titelverteidigung mehr gelungen ist. Auch heuer zählt der Vorjahressieger nicht zum Favoritenkreis. Čilić würde zudem im Viertelfinale auf seinen formstarken Finalgegner von 2014, Kei Nishikori, treffen.

Nadals Serie in Gefahr

Nach einjähriger Auszeit kehrt heuer der Gewinner von 2013 zurück. Mit bereits 14 Saisonniederlagen ist Rafael Nadal jedoch Außenseiter. „Ich wäre arrogant, wenn ich nach diesem Jahr vom Sieg sprechen würde“, meinte der Spanier, der – diesmal nur als Nummer acht gesetzt – bereits im Viertelfinale auf Djoković treffen würde. Ob er heuer seine beeindruckende Serie bei Grand-Slam-Turnieren – seit 2005 zumindest ein Major-Sieg pro Jahr – fortsetzen kann, ist fraglich. „Ich glaube, dass ich zuletzt besser gespielt habe, als es die Resultate aussagen“, meinte Nadal. Er eröffnet heute gegen den kroatischen Jungstar Borna Ćorić (35).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.08.2015)

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