Dominic Thiem präsentiert sich beim ersten Turnier des Jahres in bestechender Frühform und erspielt sich in Brisbane ein Halbfinalduell mit Superstar Roger Federer.
Brisbane. Australien war für Dominic Thiem in der Vergangenheit meist kein allzu guter Boden, dieses Jahr hat sich die lange und beschwerliche Anreise aber bereits bezahlt gemacht. Denn beim ATP-250-Turnier in Brisbane steht Thiem, an Position acht gesetzt, nach einem 2:6, 7:6 (4), 6:4 über den Kroaten Marin Čilić bereits im Halbfinale, hat neben 90 Weltranglistenpunkten auch 20.545 Dollar Preisgeld sicher. Der größte Lohn nach dem hart erkämpften Erfolg über den US-Open-Champion 2014 ist aber wohl der nächste Konkurrent: Roger Federer (ORF Sport Plus überträgt ab 5 Uhr).
Thiem stand in den vergangenen beiden Jahren, in welchen er sich auf der ATP Tour rasch etablierte, bereits mehrfach großen Namen gegenüber. Er sammelte Erfahrungen gegen Novak Djoković, Rafael Nadal, Andy Murray und Stan Wawrinka, die Wege des 22-jährigen Thiems und des 17-fachen Grand-Slam-Siegers Roger Federer aber kreuzten sich bislang noch nie.
Für den Niederösterreicher geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung, sein Trainer Günter Bresnik sieht darin einen weiteren Schritt nach vorn. „Genau solche Matches braucht Dominic, auf den großen Bühnen gegen große Spieler.“ Fremd sind die beiden Kontrahenten sich natürlich dennoch nicht. Schon öfters wurde gemeinsam trainiert, im April des Vorjahres bat Federer Thiem zur Sandplatzvorbereitung nach Zürich.
Im zweiten Halbfinale trifft der Kanadier Milos Raonic auf Lokalmatador Bernard Tomic.
Paszeks Erfolgslauf gestoppt
Ebenfalls das Halbfinale hatte Tamira Paszek erreicht, in Auckland kam dort aber nach sechs Siegen in Folge das Aus. Die Qualifikantin unterlag der Deutschen Julia Görges 4:6, 2:6. Kommende Woche bestreitet die Vorarlbergerin die Australian-Open-Qualifikation. (cg)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.01.2016)