Tennis: Südamerikas Sandplätze als fruchtbarer Boden

Dominic Thiem ist bei seinem ersten Ausflug nach Südamerika noch unbesiegt.
Dominic Thiem ist bei seinem ersten Ausflug nach Südamerika noch unbesiegt.(c) REUTERS (MARCOS BRINDICCI)
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Nach dem Turniersieg in Buenos Aires setzt Dominic Thiem seinen Erfolgslauf in Rio de Janeiro fort. In der Olympia-Stadt bestreitet der ÖTV-Spieler sein erstes Viertelfinale bei einem 500er-Turnier: „Eine Weiterentwicklung.“

Rio/Wien. Sieben Siege in zehn Tagen, allesamt auf Sand, bekanntlich nicht der Belag mit den kürzesten Ballwechseln. „Etwas müde“ sei er beim 7:5, 7:5-Erfolg über Diego Schwartzman schon gewesen, gab Dominic Thiem zu. Nach seinem Turniersieg in Buenos Aires in der Vorwoche hat der Niederösterreicher nun auch in Rio de Janeiro bereits zwei Runden überstanden. Der Lohn für all die Anstrengungen bei der Südamerika-Premiere: Egal, wie sein nächstes Match ausgeht, ab Montag egalisiert der 22-Jährige mit Rang 18 zumindest seine beste Ranglistenplatzierung.


Gewinnt Österreichs Nummer eins nach dem Sieg über den Argentinier Schwartzman („Spielerisch war es ein guter Fight“) heute auch noch das Viertelfinale – sein erstes bei einem 500er-Turnier, der zweithöchsten Kategorie der ATP – ist er bereits die Nummer 16 der Welt, sogar das erstmalige Erreichen der Top 15 wäre möglich. Als Gegner wartet der als Nummer zwei gesetzte Spanier David Ferrer, der Albert Ramos-Vinolas in drei Sätzen bezwang.
Das Duell mit dem aktuellen Wien-Sieger Ferrer (heute live auf ORF Sport Plus) ist ein Match ganz nach dem Geschmack von Günter Bresnik. Für den Coach ist entscheidend, dass sein Schützling so oft wie möglich gegen Top-Ten-Spieler antritt, um sich weiterzuentwickeln.


Für Thiem ist das Aufeinandertreffen mit dem 33-jährigen Weltranglistensechsten Ferrer heuer schon das dritte Duell mit einem Profi aus jenem Kreis, in den Thiem früher oder später selbst einmal vorstoßen möchte. Im Jänner hat er im Halbfinale von Brisbane noch gegen den Weltranglistendritten Roger Federer mit 1:6, 4:6 verloren, in der Vorwoche dann sensationell die Nummer fünf der Welt, Rafael Nadal, mit 6:4, 4:6, 7:6 besiegt. Doch im Gegensatz zu Nadal muss sich Ferrer derzeit nicht mit einer hartnäckigen Formkrise herumschlagen. Der 26-fache Turniersieger war einst die Nummer drei der Welt und ist nun seit über fünf Jahren ununterbrochen in den Top Ten zu finden. Bei den Australian Open scheiterte Ferrer erst im Viertelfinale an Andy Murray, in Buenos Aires musste er sich allerdings Thiems Endspielgegner Nicolas Almagro in zwei Sätzen geschlagen geben. Ferrer gilt gegen Thiem dennoch als Favorit, der Österreicher müsste topfit in das Sandplatzduell gegen die spanische Kämpfernatur gehen, um seine Chancen auf eine Überraschung zu wahren.


Vor dem möglichen Aufeinandertreffen war Thiem jedenfalls „recht froh“, dass er gestern nur ein Doppel an der Seite von Dušan Lajović (gegen Dolgopolov/Munoz de la Nava, nach Redaktionsschluss) bestreiten musste. „Bis dahin werde ich hoffentlich wieder fit sein“, meinte Thiem in Hinblick auf das Viertelfinale. Im Vorjahr stand übrigens mit dem derzeit verletzten Andreas Haider-Maurer Österreichs Nummer zwei im Halbfinale von Rio de Janeiro – und verlor gegen David Ferrer. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2016)

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