Daviscup: Österreichs Aufholjagd bleibt unbelohnt

TENNIS - ITF, Davis Cup, UKR vs AUT
TENNIS - ITF, Davis Cup, UKR vs AUT(c) GEPA pictures/ Matthias Hauer
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Das ÖTV-Team muss nach einer 2:3-Niederlage in der Ukraine auch nächstes Jahr zweitklassig spielen. Dennis Novak verlor das entscheidende Einzel.

Österreichs Daviscup-Mannschaft wird auch 2017 in der Europa-Afrika-Zone I spielen. Die ÖTV-Equipe verlor in der Ukraine mit 2:3, nur im Falle eines Erfolgs hätte man im September um den Aufstieg in die Weltgruppe gespielt.
Nachdem Österreich am Freitag beide Einzel verloren hatten, stand das Team rund um Kapitän Stefan Koubek am Wochenende bereits mit dem Rücken zur Wand.

Das Doppel Jürgen Melzer/Philipp Oswald hielt die Chance mit einem Dreisatzerfolg am Leben. Am Sonntag hätten zwei weitere Siege folgen müssen, um erstmals in der Daviscup-Historie ein 0:2 in ein 3:2 umzuwandeln. Koubek ersetzte im ersten Einzel des Tages Gerald Melzer durch dessen Bruder Jürgen. „Gerald hat sich auf dem schnellen Belag nicht so wohlgefühlt. Wir glauben, dass das die bessere Lösung ist“, erklärte Koubek, dessen Entscheidung sich als richtig erweisen sollte.


Jürgen Melzer, der erst im Juni nach neunmonatiger Verletzungspause bei einem Challenger-Turnier zurückgekehrt war, besiegte die ukrainische Nummer eins Ilja Martschenko nach 4:08 Stunden mit 3:6, 6:3, 3:6, 7:5, 6:3. Der 35-jährige Routinier, in der Weltrangliste bis auf Rang 414 abgerutscht, gab damit ein kräftiges Lebenszeichen von sich.


Melzers Sieg gegen die Nummer 84 der Rangliste ist nach dessen langer Zwangspause umso höher einzustufen, weil die physische Komponente bei der brütenden Hitze auf dem Kiewer Hartplatz eine große Rolle spielte. „Ich bin überglücklich, nach so langer Zeit ein Fünfsatz-Match so zu gestalten und zu gewinnen. Das waren extrem harte Bedingungen da draußen“, erklärte Rekordmann Melzer, der seinen insgesamt 70. Daviscup-Einsatz (Einzel und Doppel) absolvierte. Besonders erfreulich: Die linke Schulter dürfte den Belastungen der vergangenen Tage standgehalten haben, Melzer servierte sogar 16 Asse. Der Deutsch-Wagramer konnte damit für die kommenden Aufgaben viel Selbstvertrauen tanken, er wird schon am Dienstag dank einer Wildcard am Kitzbüheler Center Court einlaufen.

Ukrainische Routine


Auch Dennis Novak wird am selben Tag in der Gamsstadt aufschlagen. Er hätte neben Jürgen Melzer zum großen Gewinner des Daviscup-Duells in der Ukraine aufsteigen können, verlor jedoch das abschließende Einzel gegen Sergij Stachowski mit 3:6, 3:6, 7:6 (8), 5:7. Im Tiebreak des dritten Satzes hatte Novak noch einen Matchball abwehren und sich in einen vierten Satz retten können.

Dort führte er mit 5:3, machte anschließend aber kein Game mehr. Dem talentierten Novak fehlte es bei seinem erst dritten Einsatz für Rotweißrot in den entscheidenden Momenten etwas an der nötigen Abgeklärtheit und Konstanz, während Stachowski gegen Ende des vierten Satzes seine große Routine ausspielte.


Die Ukraine hat damit im September im Play-off die Chance, mit einem Sieg in die Weltgruppe der 16 besten Nationen vorzustoßen. Österreich bleibt in der zweitklassigen Europa-Afrika-Zone I.

("Die Presse", Printausgabe 18.7.2016)

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