Kitzbühel: Das kurzfristige Ende der Brüderliebe

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Ausgerechnet Gerald Melzer stoppte im Viertelfinale den imposanten Siegeszug von Jürgen Melzer. Es war ein Spiel ohne Emotionen.

Der Erfolgslauf von Jürgen Melzer beim ATP-Turnier in Kitzbühel ist Donnerstagabend zu Ende gegangen. Der 35-Jährige unterlag im Viertelfinale seinem neun Jahre jüngeren Bruder Gerald mit 6:3, 3:6, 1:6. Das erste und bislang einzige Duell hatte Jürgen Melzer in der Wimbledon-Qualifikation 2015 noch glatt gewonnen.

24 Stunden nach dem Sensationssieg gegen Dominic Thiem galt Jürgen Melzer im Brüder-Duell als leichter Favorit. Der Routinier erwischte auch den besseren Start, führte 6:3, 3:2, ehe Gerald immer besser ins Spiel fand und sieben Games in Folge gewann. Im Entscheidungssatz war der 26-Jährige der dominante Akteur, Jürgen musste die Überlegenheit seines kleinen Bruders anerkennen. „Er hat absolut verdient gewonnen“, konstatierte der ehemalige Weltranglistenachte, der nach seiner neunmonatigen Verletzungspause bis auf Rang 421 zurückgefallen ist.

Jürgen und Gerald Melzer verbindet so vieles, Gerald etwa bekam von seinem Bruder den ersten Tennisschläger geschenkt, auch viel an Wissen übermittelt. Dass ein solches Duell also ganz speziell, ja etwas unangenehm ist, liegt auf der Hand. „Wenn auf der anderen Seite einer steht, der dir so viel bedeutet, wird es schwierig“, gestand Gerald. Und auch Jürgen erging es nicht anders. „Bei Punktgewinnen kannst du dich nicht richtig freuen. Das ist ein Spiel, das ich nicht jede Woche brauche.“

Während Jürgen Melzer nach der Niederlage schon an die kommenden Aufgaben bei drei Challenger-Turnieren und der Qualifikation für die US Open dachte, gilt Geralds Fokus dem heutigen Halbfinale (2. Spiel nach 13 Uhr, live in ORF Sport Plus), seinem zweiten auf der ATP-Tour nach München 2015. Gegner dort ist der Italiener Paolo Lorenzi, Nummer 48 der Weltrangliste und der am besten gereihte Spieler in der Runde der letzten Vier. Im direkten Vergleich steht es 2:2.

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