Grand-Slam-Debüt: Nicht einen Punkt, das Spiel machen

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Barbara Haas, 20, scheiterte knapp beim Auftakt der US Open, sie gilt dennoch weiterhin als große ÖTV-Hoffnung und als Stern der Generali Ladies in Linz.

New York. Nur zwei Punkte und ein bisschen Abgebrühtheit haben Barbara Haas gefehlt. Die Oberösterreicherin, 20, die sich im dritten Versuch erstmals für den Hauptbewerb eines Tennis-Grand-Slams qualifiziert hatte, konnte nach dem knappen Aus bei den US Open gegen Tímea Babos, die Weltranglisten-34., durchaus mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Sie unterlag 7:5, 3:6, 5:7 und sagt: „Ich hoffe, dass das jetzt der Anfang war. Es ist ein Traum, bei Grand Slams zu spielen.“

Die Bilanz ist trotz der ersten Enttäuschung gut, sie reist „mit einer Riesenerfahrung“ nach Hause und freue sich auf kommende Aufgaben. Haas strebt nach einer Entwicklung, die sie 2017 fix in den Hauptbewerb der US Open führen soll, dafür sind jedoch viele Turniere, allen voran Siege, nötig. Auch wäre eine Top-100-Platzierung dafür dienlich. Der Weg dorthin ist noch weit; und trotz all der Euphorie einen Hauch Demut mit ins Spiel zu bringen zeugt von Vernunft. „Ich bin noch nicht Top 100. Ziel ist es, dass man ständig gegen solche Spielerinnen spielt.“

Noch fehlt die nötige Ruhe

Jürgen Waber, ihr Trainer und zugleich Fed-Cup-Kapitän, meint, sie habe das erste Auftreten gut gemeistert. Dennoch, es wurmte ihn, dass er Haas nicht darauf vorbereitet hatte, in einer Situation wie bei 5:4, 30:30 im dritten Satz, als Babos gegen den Matchverlust servierte, abwartend zu spielen, mit der nötigen Ruhe. „Da hätte sie den Ball im Spiel halten, den Druck einfach der Gegnerin geben müssen.“

Nun folgen Challenger-Turniere, fix auf dem Programm steht auch das Generali Ladies in Linz im Oktober. Die Wildcard ist ihr gewiss, Turnierdirektorin Sandra Reichel verfolgte auf Court 8 ihren ersten Major-Auftritt.

Neben Waber spielt auch Sybille Bammer eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Haas. Die ehemalige Nr. 19 der Welt verbringt ihren Urlaub mit ihrer Familie in den USA. Auch sie ließ sich den Auftritt von Haas nicht nehmen. „Sybille ist natürlich ein Vorbild für mich, ist körperlich total fit. Sie ist ein ganz ehrlicher Mensch, sagt immer ihre Meinung. Es ist schön, dass sie an mich glaubt.“ Bei aller Fairness, Freude am Spiel und Vorschusslorbeeren – es müssen Siege folgen. Haas schient bereit, sie sagte: „Ich werde kämpfen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2016)

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