Davis Cup: Titelverteidiger Großbritannien verpasst Finale

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Andy Murray und Co. mussten sich Argentinien geschlagen geben. Kroatien besiegte Frankreich.

Olympiasieger Andy Murray hat mit der britischen Tennis-Auswahl die Chance auf die Titelverteidigung im Davis Cup bereits im Halbfinale vertan. Der Vorjahressieger musste sich in Glasgow Argentinien mit 2:3 geschlagen geben. Nachdem Murray noch für den 2:2-Ausgleich gesorgt hatte, verlor Daniel Evans am Sonntag das abschließende Einzel 6:4,3:6,2:6,4:6 gegen Leonardo Mayer.

Im Endspiel des bedeutenden Tennis-Mannschaftswettbewerbs vom 25. bis 27. November hat Kroatien gegen Argentinien Heimrecht. Die von Marin Cilic angeführten Kroaten stellten bereits im ersten Einzel am Sonntag die uneinholbare 3:1-Führung gegen die wegen Verletzungen von Gael Monfils und Jo-Wilfried Tsonga geschwächten Franzosen her.

Großbritannien war schon mit 0:2 zurückgelegen, auch weil Murray in seinem ersten Einzel gegen den Rio-Finalisten Juan Martin del Potro unterlegen war. Am Schlusstag trat Argentinien ohne den früheren US-Open-Sieger an. Letztlich war Del Potros hauchdünner Fünf-Satz-Sieg über den Wimbledon- und Olympiasieger Murray aber der wohl wichtigste Punkt für die Südamerikaner.

Del Potro hatte lieber am Samstag Doppel gespielt, weil er sich eine Adduktorenzerrung zugezogen hatte und das Einzel nicht mehr spielen wollte.

Nach einem Sieg im Doppel - gemeinsam mit seinem Bruder Jamie - glich Andy Murray mit einem 6:3,6:2,6:3 gegen Guido Pella aus. Für den erneuten Finaleinzug reichte es dennoch nicht. 2015 hatte die Nummer zwei der Welt den Briten den Traum vom ersten Davis-Cup-Titel seit 79 Jahren fast im Alleingang erfüllt.

Erfolgsgarant Cilic

In Zadar führte der frühere US-Open-Sieger Marin Cilic das kroatische Team erstmals seit 2005 ins Finale. Der Weltranglisten-Elfte behauptete sich am Sonntag gegen Richard Gasquet mit 6:3,6:2,7:5. Der 27-Jährige hatte somit an allen drei Punkten Anteil, hatte er sein erstes Einzel gegen Lucas Pouille sowie das Doppel an der Seite von Ivan Dodig doch auch gewonnen. Es ist das zweite Davis-Cup-Endspiel für Kroatien nach 2005, als Ivan Ljubicic und Co. den Titel geholt hatten.

"Marin war die ganze Zeit unser Leader. Er hat alles gewonnen, obwohl er den gesamten Druck auf seinen Schultern hatte", meinte Kroatiens Kapitän Zeljko Krajan erfreut. Cilic bedankte sich beim Publikum. "Das war ein harter Länderkampf, aber diese tollen Fans haben uns inspiriert. Jetzt können wir uns auf ein großartiges Finale freuen."

Für Argentinien ist es bereits das fünfte Davis-Cup-Endspiel nach 1981, 2006, 2008 und 2011, allerdings haben die Südamerikaner den Team-Wettbewerb noch nie gewonnen.

In den Play-off-Spielen haben sich u.a. die Schweiz ohne Stan Wawrinka und den verletzten Roger Federer und Deutschland den Klassenerhalt in der obersten Liga mit 3:2-Siegen in Usbekistan bzw. zu Hause gegen Polen gesichert. Russland kehrte nach fünf Jahren in die Weltgruppe zurück, auch Spanien ist u.a. wieder erstklassig. Die Auslosungen für Weltgruppe und Zonen-Gruppen erfolgt am Donnerstag in London, dann erfährt auch Österreichs Davis-Cup-Team seinen nächsten Gegner 2017.

(APA/dpa)

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