Thiem steht im Finale von Metz

(c) USA Today Sports (Geoff Burke)
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Mit einem hart erkämpften Dreisatz-Erfolg über den Franzosen Gilles Simon zieht Dominic Thiem in sein zehntes ATP-Finale ein.

Dominic Thiem hat nach seiner Achtelfinal-Aufgabe bei den US Open schon bei seinem Comeback-Turnier wieder die Chance auf Titel Nummer acht bzw. fünf in diesem Jahr. Und das ausgerechnet in einem Hallenturnier. Der 23-jährige Niederösterreicher erreichte am Samstag in Metz durch einen knappen 4:6,7:5,6:3-Erfolg nach 2:18 Stunden über den Franzosen Gilles Simon sein erstes ATP-Indoor-Finale.

Im zehnten ATP-Tour-Endspiel seiner Karriere trifft Thiem am Sonntag auf den Franzosen Lucas Pouille (FRA-3). Österreichs Weltranglisten-Zehnter spielt um seinen fünften Titel in diesem Jahr nach Buenos Aires, Acapulco, Nizza und Stuttgart bzw. insgesamt achten Siegerscheck auf der ATP-Tour.

Thiem stellte damit in seinem großartigen Jahr in einer Spezialbilanz neuerlich seine enorme Willenskraft und Nervenstärke unter Beweis: In seinem 22. Match, das 2016 in einen entscheidenden Satz (dritter Satz bzw. fünfter Durchgang) ging, hat Thiem seinen 21. Sieg gefeiert.

Simon serviert schon zum Sieg

Der French-Open-Halbfinalist lobte noch auf dem Platz zunächst seinen Gegner. "Er ist ein unglaublicher Spieler, er ist einer jener Spieler, die ich mir im Fernsehen am liebsten anschaue. Ich habe wirklich hart geschlagen, und er hat alles zurückgebracht. Also es war wirklich hart und er hat mich fast bezwungen", erinnerte Thiem vor allem an die brenzlige Situation in Satz zwei, als Simon bei 6:4,5:4 bereits auf den Sieg aufgeschlagen hat.

"Ich glaube, es war ein tolles Match, auch für das Publikum. Es gab viele lange Rallys", meinte Thiem, der mit dem Finaleinzug 43.430 Euro (brutto) an Preisgeld bzw. 150 ATP-Zähler gewonnen hat.

Nach einem frühen Serviceverlust zum 1:2 gelang Thiem im ersten Satz zwar das Rebreak zum 3:3, doch im siebenten Game musste er seinen Aufschlag neuerlich abgeben. Danach war Satz eins nicht mehr zu retten. Im zweiten Durchgang vergab Thiem eine 2:0-Führung, und nach einem Serviceverlust sah sich der Lichtenwörther bei 4:5 dem Aus gegenüber. Doch Thiem schaffte das Rebreak zum 5:5 und ein neuerliches Break zum 7:5 nach 100 Minuten. Im dritten Satz waren die entscheidenden Weichen zum Sieg nach dem Aufschlagverlust von Simon zum 5:3 für Thiem gestellt.

Bresnik durchaus beeindruckt

Thiem-Coach Günter Bresnik war vom Comeback sowohl im Match als auch im Turnier angetan, wie üblich natürlich auch mit Einschränkungen. "Es ist immer extrem beeindruckend, wenn einer so ein Comeback macht", sagte Bresnik und spielte auf den aufgeholten 4:6,4:5-Rückstand an. "Da steht er mit dem Rücken zur Wand und spielt dann das erste richtig gute Game, wo er ihn breakt. Zu dem Zeitpunkt war das wesentlich schwächer als in den ersten beiden Runden und auch wesentlich schwächer, als das, was er in Amerika gezeigt hat, aber die Fähigkeit, sich in dem Moment zu steigern, ist natürlich toll." Auch im dritten Satz habe Thiem bei 2:1 und 0:40 viele Chancen ausgelassen.

Dennoch ist Bresnik erfreut über die Chance, die sich seinem Schützling nun am Sonntag bietet. "Die Tatsache, dass er (2016, Anm.) auf jedem Belag ein Turnier gewonnen hat und jetzt auch in der Halle die Möglichkeit hat, ein Turnier zu gewinnen, das ist sensationell. Das haben meines Erachtens nur die ganz Großen geschafft, dass sie alle in einem Jahr auf allen verschiedenen Belägen, und auch in der Halle zusätzlich ein Turnier gewonnen haben."

Auch die 21:1-Bilanz in Entscheidungssätzen zeugt vom Aufstieg Thiems in die absolute Weltklasse. Bresnik: "Es spricht sicherlich für eine extrem gute körperliche Verfassung und die damit einhergehende extrem starke psychische Verfassung." Grundsätzlich wäre es dem Coach aber recht, wenn sein Thiem seine Chancen auch schon früher nützen würde. "Aber es gibt nicht viel zu kritisieren, wenn er im ersten Turnier nach einer Verletzung in der Halle auf einem ungeliebten Belag ins Finale kommt. Das ist toll."

(APA)

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