„Jürgen ist ein super Beispiel“

TENNIS - ATP, Erste Bank Open
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Andreas Haider-Maurer, 29, möchte im März 2017 sein Comeback geben. Jürgen Melzers Auftritt in der Stadthalle motiviert ihn, auch wenn der Altmeister, 35, in Runde zwei gescheitert ist.

Wien. Etwas über ein Jahr ist vergangen seit dem bisher letzten Turnierauftritt von Andreas Haider-Maurer in der ersten Runde des Erste Bank Open. Der mittlerweile 29-jährige Niederösterreicher laboriert seither an einer äußerst langwierigen Verletzung im rechten Fuß. Haider-Maurer merkt nach einer Operation vor drei Monaten nun langsam Fortschritte und hofft auf ein Comeback bis März 2017.

„Ich habe bis zur OP alles probiert“, schilderte Haider-Maurer, der acht Monate lang versucht hatte, ohne den Eingriff an der Sohle auszukommen. „Aber es war definitiv die richtige Entscheidung. Ich merke, dass es jetzt bergauf geht. Ich kann seit eineinhalb Monaten wieder Ergometer fahren und in der Kraftkammer arbeiten“, erklärte Haider-Maurer in der Wiener Stadthalle.

2017 möchte er wieder an Turnieren teilnehmen. „Ich bin zuversichtlich, dass ich im Februar, März wieder ins Turniergeschehen eingreifen kann“, hofft Haider-Maurer, der im vergangenen Jahr addiert bis zu fünf Monate auf Krücken gehen musste. Die sogenannte Plantarfascitis, ähnlich einem Fersensporn, plagte auch schon Profis wie Janko Tipsarević oder Nicolas Almagro und kann den Spieler auch noch länger außer Gefecht setzen.

Der Schläger ist verwaist

Haider-Maurer kann nach seiner Rückkehr mit dem geschützten Ranking von 63 zwölf Monate lang bei zwölf ausgesuchten Turnieren wieder einsteigen. Am Beginn möchte er aber auf Challenger-Niveau versuchen, wieder die nötige Form zu bekommen. „Was man nicht vergessen darf: Ich habe in den letzten zehn Monaten vielleicht zweimal den Schläger in der Hand gehabt. Ich bin also komplett weg vom Tennisspezifischen.“

Allerdings hat der Niederösterreicher auch gemerkt, wie sehr ihm der Sport fehlt. „Die Freude darauf ist so groß, wie sie nie zuvor war. In der Phase lernt man zu schätzen, was es bedeutet hat“, erklärte Haider-Maurer, der just nach seinem besten Jahr auf der Tour und einen Monat nach seiner Hochzeit mit Langzeitfreundin Iris diese Verletzung erlitten hat.

Der Wahltiroler hat versucht, mit Spielern in Kontakt zu bleiben, hat die Tennisszene intensiv verfolgt. Am 10. November hat er die nächste ärztliche Kontrolle. „Ich hoffe, dass ich dann langsam anfangen kann, zumindest aus dem Stand, ohne die Stop-and-go-Bewegungen, Bälle zu schlagen. Dann muss man schauen, wie es sich entwickelt. Aber ich hoffe, dass ich noch heuer zu hundert Prozent trainieren kann.“ In der Stadthalle hat Haider-Maurer jedenfalls Motivation getankt. „Es ist super zu sehen, wie Spieler von Verletzungen zurückkommen, auch Jürgen ist ein super Beispiel“, meinte er in Hinblick auf Jürgen Melzer.

Melzer vergibt Führung

Nachdem er sensationell die Nummer vier des Turniers, Roberto Bautista Agut, verabschiedet hatte, bekam es Melzer in Runde zwei mit Albert Ramos-Vinolas zu tun, wieder einem Spanier also. Im Duell der beiden Linkshänder holte sich der 35-jährige Niederösterreicher schnell eine 4:0-Führung, gewann Satz eins mit 6:3. Auch in Durchgang zwei lag Melzer mit Break voran, ehe er die Partie gegen den Weltranglisten-26. noch aus der Hand gab (6:3, 4:6, 0:6).

Mit seinem Auftritt in Wien hat sich Melzer in der Weltrangliste dennoch 88 Plätze verbessert, nach seiner zehnmonatigen Verletzungspause (Schulter) liegt er nun auf Rang 329.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2016)

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Der 35-jährige Niederösterreicher führte bereits mit 6:3,4:3 und Break gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas.

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