Dominic Thiem krönt Saison beim ATP-Finale

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Als zweiter Österreicher nach Muster - Thiem: "Es wird eine großartige Erfahrung gegen die besten Spieler der Welt" - Auslosung am Montag

Es wurde noch sehr spannend, doch Dominic Thiem hat es dank Schützenhilfe geschafft: Kurz vor Freitag Mitternacht komplettierte der Niederösterreicher das Acht-Mann-Feld für die ATP-Finals vom 13. bis 20. November in der Londoner O2-Arena. Mit Tomas Berdych und Jo-Wilfried Tsonga waren in Paris seine letzten Mitstreiter um den noch offenen Platz für das Masters im Viertelfinale ausgeschieden.

"Ich bin so glücklich, dass ich es nach London geschafft habe, danke auch an Andy und Milos, die mir geholfen haben", wurde Thiem in einer Aussendung der ATP zitiert. Wien-Sieger Andy Murray hatte Berdych in zwei Sätzen ausgeschaltet, dabei aber im ersten Satz gleich sieben Satzbälle des Tschechen abgewehrt. Milos Raonic wiederum besiegte Wien-Finalist Tsonga in zwei Sätzen.

"Es war seit meiner Kindheit ein Traum, mich für die ATP-Finals zu qualifizieren. In den vergangenen zwei Jahren ist es ein Ziel geworden und es in einem so jungen Alter zu erreichen, ist unglaublich, 20 Jahre nach dem bisher einzigen anderen österreichischen Spieler", erklärte Thiem, der der zweite Österreicher nach Thomas Muster (zuletzt 1997) beim Saison-Showdown der ATP im Einzel ist.

"Es wird eine großartige Erfahrung werden, gegen die besten Spieler der Welt anzutreten. Ich freue mich, mit ihnen eine Woche in London zu verbringen", sagte der 23-Jährige. Das Feld könnte internationaler nicht sein, denn mit Thiem sind nun acht verschiedene Nationen vertreten. Angeführt vom Serben und Weltranglisten-Leader Novak Djokovic sind der Brite Murray, der Schweizer Stan Wawrinka, Kei Nishikori aus Japan, der Kanadier Raonic, der ebenfalls in London debütierende Franzose Gael Monfils und der Kroate Marin Cilic mit von der Partie.

Gespielt wird im Round-Robin-System in zwei Gruppen, Thiem wird also zumindest drei Gruppenspiele gegen drei Top-Ten-Spieler bekommen. Die jeweiligen Gruppensieger treffen im Halbfinale auf die Zweiten des anderen Pools.

Gegen wen Thiem spielen wird, wird er am Montag ab 16.00 Uhr MEZ erfahren, wenn die Auslosung über die Bühne geht. Die Spieler werden via Skype dabei sein, allerdings erst später anreisen, da die Halle auch erst ab Donnerstag zum Training zur Verfügung steht. Die Gruppe A ist übrigens nach John McEnroe benannt, die Gruppe B nach Ivan Lendl.

Vor Thiem war es im Einzel Thomas Muster als einzigem Österreicher gelungen, sich für das gemeinhin auch als Masters bekannte Saisonabschluss-Turnier der ATP zu qualifizieren. Muster war drei Mal (1990, 1995, 1996/Aus jeweils nach den Gruppenspielen) fix dabei und zweimal als Ersatzspieler (1993 und 1997/nur ein Einsatz).

Für Thiem bedeutet die Qualifikation die Krönung seiner bisher besten Saison, in der er vor allem in den ersten sechs Monaten für Furore sorgte: Er gewann vier ATP-Turniere auf drei verschiedenen Belägen - in Buenos Aires und Nizza auf Sand, in Acapulco sein erstes Hartplatz-Turnier und in Stuttgart als erster Österreicher überhaupt ein Rasen-Event. Mit dem Einzug ins Halbfinale der French Open als dritter ÖTV-Spieler nach Muster und Jürgen Melzer spielte sich Thiem erstmals in die Top Ten, in denen er nun auch überwintern wird.

Ab Wimbledon wurde Thiem von gesundheitlichen Problemen zurückgeworfen. Dennoch erreichte er bei den US Open noch das Achtelfinale, in dem er wegen durch Blasen hervorgerufene Knieschmerzen aufgeben musste. In der Folge qualifizierte sich Thiem noch in Metz für sein erstes Endspiel in der Halle, verpasste aber den fünften Saisontitel. Den Asientrip musste Thiem verkühlt abbrechen, auch in Wien und Paris-Bercy lief es zuletzt nicht nach Wunsch. Thiem kann aber völlig unbelastet in sein erstes Masters gehen. Vor rund 17.000 Zuschauern in der O2-Arena könnte er wieder an seine alte Form anschließen.

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