Zukunft des WTA-Turniers in Linz weiter offen

Siegerin Dominika Cibulkova
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Nach dem Ausstieg von Generali sind die Veranstalter weiter auf der Suche nach Geldgebern.

Im vergangenen März ist die Lizenz für das WTA-Turnier in Bad Gastein nach Gstaad verkauft worden, nun bangen Österreichs Tennisfans um das noch verbliebene Damen-Tour-Event. Nach dem Ausstieg von "Generali" in Linz sind Veranstalter Peter-Michael Reichel und seine Tochter, Turnierdirektorin Sandra Reichel, weiter auf der Suche nach Geldgebern. Bis Ende Jänner soll eine Entscheidung fallen.

Eigentlich hatte Lizenzbesitzer Peter-Michael Reichel schon bei der WTA-Boardsitzung am 3. Dezember in den USA entweder den Antrag auf Verlegung des Turniers stellen bzw. die Bestätigung des Schauplatzes verkünden wollen. "Durch die vielen positiven Zurufe in Linz, dass es bleiben muss, haben wir diesen Antrag nicht gestellt", sagte Reichel am Mittwoch im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Mit der WTA wurde eine Frist bis Ende Jänner 2017 vereinbart. Bis dahin wird sich entscheiden, ob es auch im kommenden Jahr noch ein WTA-Turnier in Österreich gibt.

"Es gibt von allen Seiten die Bemühung und es gibt auch schon in Aussicht gestellte Teile des fehlenden Geldes", sagte Reichel. "Es schaut so aus, als würde es keinen alleinigen Hauptsponsor geben, sondern möglicherweise mehrere Partner." Allerdings schaut sich der langjährige Turnierveranstalter, dessen Firma "MatchMaker" u.a. auch das Turnier in Nürnberg austrägt, parallel auch um andere Möglichkeiten um. "Das ist mein Job. Wir müssen ja auch vorbereitet sein, notfalls reagieren zu können."

Internationales Interesse vorhanden

Von einer "Rettung" des Turniers will der 64-Jährige nicht sprechen. "Das Turnier wird sicherlich irgendwo stattfinden." Interessenten auf internationalen Märkten, allen voran Deutschland mit der neuen Nummer eins Angelique Kerber, gibt es gleich einige. "Wirtschaftlich gesehen müsste man natürlich woanders hingehen, da ist Österreich der schwierigste Markt", sagte Reichel, allerdings haben er und seine Tochter freilich eine starke Bindung zu Linz wie nicht weniger als 26 Auflagen des Turniers beweisen.

"Das sind gewachsene Kontakte und eine wunderschöne Veranstaltung auch für Oberösterreich, vor allem auch durch die mediale Verbreitung. Das ist ja die Stärke der Veranstaltung, die internationale Verbreitung", erklärt der mittlerweile in der Schweiz lebende Oberösterreicher. Nur wenige Events in Österreich verfügen über solche Werbemöglichkeiten. Allerdings sei der Sponsorenmarkt in Österreich generell schwierig. "Jede Veranstaltung hat da ihre Probleme, weil das Sponsoring als Werbeform in Österreich nicht die Akzeptanz hat, wie in anderen Ländern."

Internationale Sponsoren zeigen weniger großes Interesse wegen des Schauplatzes. "Wir sitzen in einer regionalen Landeshauptstadt und nicht in einer Bundeshauptstadt." Eine Anfang der 2000er-Jahre von ihm angedachte Zusammenarbeit mit dem Wiener Turnier ist aber aktuell kein Thema.

Linz bleibt Hauptziel

Sollte der Schauplatz Linz Geschichte werden, hat Reichel jedoch schon noch österreichische Varianten im Kopf. "Theoretisch gibt es in Österreich fünf Städte, wo man eine internationale Veranstaltung dieser Art machen kann: das sind Wien, Linz, Graz, Salzburg und Innsbruck. Das heißt aber jetzt nicht, dass wir mit diesen Städten Gespräche führen."

Größere Konzerne könnten bei einem Sponsoring da durchaus mitentscheidend für den Schauplatz werden. Dennoch ist es das Hauptziel Reichels, in Linz zu bleiben. "Die Stadt Linz ist ein treuer Partner, auch das Land Oberösterreich - beide haben uns immer unterstützt." Bei aktuellen Gesprächen gehe es darum, ob die Stadt Linz, Linzer Betriebe motivieren kann, in das Sponsoring einzusteigen. "Wir lieben unseren ersten Standort, wo wir begonnen haben, und wenn es irgendwie geht, werden wir versuchen, ihn zu halten." Es wäre auch im Interesse des österreichischen (Damen-)Tennis, zumindest einen Platz im WTA-Tour-Kalender zu halten.

(APA)

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